Seite:Beschluß des Schreibens aus dem Hohenlohischen.pdf/30

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daß er ehemahls selbst von der gegenseitigen Meinung war. Aber nähere Untersuchung, reife Überlegung und lange Erfahrung belehrten ihn anders. Dabey, wird man gewiß zugeben müssen, verfuhr er sehr moderat. Ich wenigstens bin der Meinung, daß er seinen Landgeistlichen zu viele Freyheit gelassen hat, die zu ihren Diensten gehörigen Pf. G. zu veräussern. Denn[1] Überfluß und Beschwerlichkeit der Ökonomie ist gar zu relativ. Was einem einzelnen Menschen schwer dünkt, ist unzählig andern leicht. Wo ein Pärchen aus der Stadt, das nichts von der Landwirthschaft weiß und lernen mag, und noch weniger im Stande ist, sich das unentbehrliche sogenannte Inventarium an Vieh, Wagenfarth u. d. g. anzuschaffen, über zu viel klagen wird; da wird ein anderes mehr Felder und Wiesen, wie es auch häufig geschieht, zukaufen oder wenigstens zupachten, um dem zu wenig abzuhelfen. Ich, der ich in mehr als etlichen hundert Pfarrhäusern war, habe daher nur sehr selten über zu viel, aber desto öfter über zu wenig Ökonomie klagen hören. Und wem


  1. Und wie viel Menschliches konnte unter dem Einfluß eines viel versprechenden Commissärs sich ereignen??