und vorzüglich pädagogischen Schriften. Sie wird von Zeit zu Zeit vermehrt durch einen Beytrag an Geld, den jeder neuankommende Zögling und diejenigen Seminaristen geben müssen, welche Schulstellen erhalten. Auch werden die Gelder, welche an vier Sonntagen jährlich im Klingelbeutel in der Herzogl. Schloßkirche eingesammelt werden, dazu angewendet. Überhaupt wird jährlich nicht nur am Michaelisfest an einem jeden Orte eine Erziehungspredigt gehalten, sondern es werden auch jährlich viermahl die im Klingelbeutel eingegangenen Gelder zum Besten der Schule eines jeden Orts nach der Verordnung der Schulcommission gebraucht. Zeither ist der Rochowische Kinderfreund dafür angekauft und als das ordentliche tägliche Lesebuch eingeführt worden. Möchte doch auch bald ein anderer Katechismus als Volks-Religionsbuch den bisher gewöhnlichen verdrängen!
Die im Seminario unterrichteten Schullehrer müssen zwar nach einer vom Adjunctus und Waisenpfarrer Walch schon im Jahre 1777 entworfenen Instruction unterrichten, die sich auf ihren erhaltenen bessern Unterricht gründet; aber Schade ists, daß diese jungen Männer von mehreren ihrer
Anonym: Beschreibung der Einrichtung des Landschullehrer-Seminariums zu Meiningen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 524. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_der_Einrichtung_des_Landschullehrer-Seminariums_zu_Meiningen.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)