an ihrer Ausbildung hindert. Jünglinge von 18 bis 24 Jahren, die vom Dorfe oder aus einer Bedientenstelle mit guten Fähigkeiten, Erfahrungen und Wißbegierde in das hiesige Seminarium kamen und fleißig waren, sind immer am besten gerathen. Es gibt Orte, wo zu Schulmeistern bestimmte Gymnasiasten und Chorschüler ausser ihren Schulstunden wöchentlich einige Tage besondern Unterricht in Schulkenntnissen und in der Methode bekommen. Dieser Unterricht ist aber nicht hinreichend und zweckmäßig genug. Die zu Schulmeistern bestimmten Gymnasiasten und Chorschüler sind nach der Versicherung ihrer Lehrer gerade die schlechtesten Leute, welche die Stunden bloß um der Vortheile des Chors willen, aber unordentlich und ohne Aufmerksamkeit zur Störung ihrer Mitschüler besuchen. Jünglinge, die zu Teutschen Schulmeistern bestimmt sind, müssen einen ganz besondern ihrer Bestimmung gemäßen Unterricht erhalten und Tag für Tag in mehreren Stunden theoretisch und praktisch in nützlichen Kenntnissen geübt werden. Doch wieder zur Sache selbst. Die jungen Leute, welche das hiesige Seminarium besuchen, werden theils mit den Materialien zum Schulunterrichte, theils mit der Methode
Anonym: Beschreibung der Einrichtung des Landschullehrer-Seminariums zu Meiningen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 515. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_der_Einrichtung_des_Landschullehrer-Seminariums_zu_Meiningen.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)