welche die Hofschule ausmachen) den Seminaristen theils selbst praktisch, wie sie die ihnen mitgetheilten Kenntnisse Kindern beybringen müssen, theils müssen im Voraus dazu benannte Seminaristen über aufgegebene Stücke aus der Religion und aus andern im Seminario erlernten nützlichen Kenntnissen in seiner Gegenwart katechisiren. Es wird deshalb von ihm jeden Monat ein Verzeichniß gemacht, worin die Lectionen, Namen und Tage angezeigt sind, um daraus zu ersehen, wann ein jeder sein Pensum können müsse. Ein jeder bemerkt in einer Schreibtafel das Lobens- und Tadelnswürdige des aufgetretenen Katecheten. Am Ende der Stunde entfernen sie sich von den Kindern, und der Lehrer des Seminariums vernimmt dann eines jeden Zuhörers Urtheil über die gehaltene Katechisation, und fügt zuletzt auch das seinige hinzu. Diese Einrichtung ist von großem Nutzen.
4) Von 11 bis 12 Uhr. Da wird 4 Tage in der Woche eine Erbauungsstunde in der Waisenkirche gehalten. Der Pfarrer, der mit dem Lehrer des Seminariums eine Person ausmacht, zeigt da den anwesenden Seminaristen durch Katechisationen mit Kindern der Herzogl. Hofschule, wie die Religion
Anonym: Beschreibung der Einrichtung des Landschullehrer-Seminariums zu Meiningen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 521. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_der_Einrichtung_des_Landschullehrer-Seminariums_zu_Meiningen.pdf/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)