Seite:Beschreibung der Gegend, in welcher die gräfliche Residenz Castell liegt, der darin befindlichen Erd- und Steinarten, und anderer Producte.pdf/27

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Farbe und geht von der blauen Farbe in die gelbe über und diese letztere Art brennt sich weiß. In der Ebene nur, aber auf den Casteller Bergen nicht, findet man ihn; von Castell aus gegen Kleinlangheim und weiter hinunter, also von Osten gegen Westen ziehet sich ein sehr mächtiges Kalchsteinflötz hin, welches aber ziemlich tief liegt; und da sich die Gegend nach Castell hin erhebt, so muß man in diesem Ort um so tiefer darnach graben: theils aus Bequemlichkeit, theils weil die erste Anlage zu einem solchen Kalchsteinbruch etwas kostbar ist, hohlt der hiesige Ziegler seine Kalchsteine noch zu Kleinlangheim, ungeachtet man ihm auf seinem eigenen Acker, durch Hülfe des Erdbohrers, eben denselben Stein, welchen er zu Kleinlangheim kaufen und von da heraufführen muß, entdeckt hat.

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Das sämmtliche Quellwasser in Castell kommt von dem Gebirge herab, worin Gyps und Kalchsteine liegen, es ist daher in ganz Castell, so quellenreich auch die Gegend ist, kein Tropfen süßes Quellwasser, welches zum Kochen tauglich wäre, zu finden, sondern alles ist sogenanntes Bitterwasser, dessen charakteristisches darin besteht, daß es keine Seife auflöst,