Seite:Beschreibung der Gegend, in welcher die gräfliche Residenz Castell liegt, der darin befindlichen Erd- und Steinarten, und anderer Producte.pdf/36

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ziemlicher Menge gefunden wurde, so hat die Herrschaft es auf eigene, nicht geringe Kosten, den ganzen weiten Weg herein leiten lassen; dieser Brunnen stehet gerade dem Schloß gegen über und versiehet das Dorf doch zur Noth mit süßem Wasser. Wie schwer es halte in dieser Gegend süßes Wasser zu bekommen ist folgendes ein Beweis:

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Als der Herr Rath Cunradi seinen Hausbau anfing, entdeckte man bey dem Grundgraben eine Quelle, die man für Bitterwasser hielt; aus Neugierde machte er aber doch die Probe damit, und siehe! es lößte nicht nur die Seife vortrefflich auf, sondern kochte auch die Erbsen weich. Welche Freude für ihn, und welcher Vortheil und Bequemlichkeit zu Castell in seinem Hause einen Brunnen mit Kochwasser zu haben! Er säumte daher nicht den Brunnen ausgraben und fassen zu lassen, und der Lauf der Quelle war so, daß man die Pumpe hinter die Hausthür setzen konnte. Aber seine Freude wurde zu Bitterwasser: denn mit Verdruß und Bedauren fand er, daß durch das Tiefergraben Bitterwasser hinzu gekommen war. Nun wird es darauf ankommen, ob sich die Sache noch ändern und dieser Fehler