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passiren muß, wird sich kein traurigeres Bild machen können. Desto mehr aber wird sie der Reisende zur Sommerszeit rühmen. Denn kaum steigt die Sonne zu einer beträchtlichen Höhe, so verwechselt die Röhne ihr weisses Gewand mit einem angenehmen Grün. Das Auge des Wanderers verliert sich in ferne Gegenden, erblickt in einem weiten Umfange Städtchen und Flecken, wie auf einer Karte vor seinen Füssen, ein sanftes Lüftchen verwandelt der Sonne feurige Strahlen in die angenehmste Wärme; das Ohr wird vom Gesang der Lerchen ergötzt; blöckende muntere Heerden irren auf einer weit sich verbreitenden Wiese, und man dünkt sich in ein Elysium versetzt. Und thürmen sich gar an schwülen Sommertagen schwarze Wolken am Himmel, welch ein herrliches Schauspiel der Natur erblicket man alsdann! Man sieht unter seinen Füssen den schnellen Blitz bald über die Wolken vor seinem Auge in den Lüften verschwinden, bald mit dem schrecklichsten Knalle bgleitet in der Erde sein Grab finden. Herrlicher kann gewiß kein Anblick seyn, als ein Donnerwetter unter seinen Füssen, und die Erde mit Regengüssen zu einer Zeit überschwemmt zu sehen, wo man im Freyen vom

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Beschreibung der Röhne und der darauf liegenden Ortschaften Frankenheim und Birx. In: Journal von und für Franken, Band 1, S. 233-254. Raw, Nürnberg 1790, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_der_R%C3%B6hne_und_der_darauf_liegenden_Ortschaften_Frankenheim_und_Birx.pdf/22&oldid=- (Version vom 31.7.2018)