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 Das Wasser ist nicht im Stande in diese Gebirge zu dringen, und sieht sich gezwungen, nach der Abneigung derselben zu fließen, und sich da, wenn es keinen weitern Ausfluß hat, zu stämmen. Daher kommt es, daß man allenthalben auf der Röhne, sogar auf ihrer größten Höhe häufige Quellen bey einem wenig feuchten Jahre findet, sehr viele saure und wasserreiche Wiesen antrifft, und sogar zu zwey großen Sümpfen kommt, auf die man sich, ohne Gefahr zu versinken, in gewissen Zeiten nicht wagen darf. Der Landmann, welcher sich die Ursache dieser zwey beträchtlichen Sümpfe (das rothe und schwarze Moor genannt) nicht erklären konnte, verfiel auf ein Geschichtchen, kraft dessen er hier zwey Städtchen versinken ließ. Allein es ist so unwahrscheinlich, daß ein jeder Reisender gar kein Bedenken trägt, es für eine Fabel zu halten, indem eben an jenen Orten die Kälte am heftigsten ist, und die Menschen gewiß einen gelindern Ort zu ihrer Wohnung ausgesucht hätten. In hitzigen Jahrszeiten wird auf diesen zwey Sümpfen viel Futter für das Vieh gemacht, welches aber ganz natürlich sauer ist. Das eine Moor wird deswegen das rothe genannt, weil die Übersicht deßselben

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Beschreibung der Röhne und der darauf liegenden Ortschaften Frankenheim und Birx. In: Journal von und für Franken, Band 1, S. 233-254. Raw, Nürnberg 1790, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_der_R%C3%B6hne_und_der_darauf_liegenden_Ortschaften_Frankenheim_und_Birx.pdf/5&oldid=- (Version vom 6.6.2017)