Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 497.jpg

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1482 ist Streit zwischen dem Deutschorden und Engelhart, Götz und Dietrich v. Berlichingen. Der Orden klagt über Verhinderung am Schafhalten auf seinem Hof zu D., Entziehung eines Holzes in der Au, des Jagens und Fischens im Bach. Die von Berlichingen antworten, Hans v. Berlichingen habe diese Rechte als Mitherr an der Obrigkeit besessen, Lienhart v. Bachenstein habe solche Rechte nicht verkaufen können. Der Orden maße sich den Schirm über D. an, der Orden antwortet, als Pfalzgraf Friedrich Dörzbach mit dem Schwert erobert und das Schloß zerbrochen, habe er den Ort in seinen Schirm genommen und dafür 20 Malter Haber und 2 Fuder Wein, jährlich nach Meckmül zu liefern, auferlegt. Auf Bitten der armen Leute habe sich der Orden an Pfalzgr. Friedrich und an seinen Nachfolger Philipp gewendet und so die Last des Schirm beseitigt. Dörzb. Kopialb.

1483 Sonntag nach aller Heiligen verträgt sich der Deutschmeister Reinhart v. Neipperg mit Engelhart v. Berlichingen. Engelhart soll auf des Ordens Gütern zu D. nichts zu gebieten haben, aber von Bußen und Freveln seinen Antheil bekommen. Die Bauern sollen im Bannzaun bei einem Einfall einander helfen. Schafe dürfe der Orden 1/3, Engelhart 2/3 halten, Handlohn und Hauptrecht von der Mühle gehören zu 2/3 dem Orden, zu 1/3 Engelhart. Komme der Deutschmeister nach D., so dürfe er jagen und fischen. Dörzb. Kopialb.

1484 belehnt Albrecht, Schenk v. Limpurg, Engelhart v. B. mit dritthalb Drittel am Schloß zu D., 1/2 Zehnten zu Klepsheim und dem ganzen Zehnten zu Rengershausen. Dörzb. Kopialb.

1485 verkauft Zürch v. Stetten seinen Theil des kl. Zehnten und 1/2 Fuder Zehntwein zu D. um 40 fl. an Peter Brenner zu Dörzbach. Dörzb. Urk.

1486 Kath. Petri verkauft der Deutschmeister alle seine Rechte an Herrn Konrad v. Berl. Ritter, Götz v. B. und Jakob Zuckmantel als Vormünder der Kinder Dietzen v. B. um 2500 fl., dabei 1/6 am Schloß Limpurgisches Lehen. Dörzb. Kopialb.

1486 nach Martini geben die Vormünder der Kinder Dietrichs v. B. die vom Deutschorden erkauften Rechte und Theile an D. zu 2/3 an Hohenlohe und zu 1/3 an Mainz 1490 zu Lehen für die eigen gemachten hohenl. Lehen zu Wildenholz und Espich (bair.) Öhr. Arch. Dörzb. Arch.

1488 Kath. Petri kauft Engelh. v. Berlichingen v. Gabriel von Stetten dessen Theil am Zehnten zu D., welchen er von Zürch von Stetten früher gekauft, um 50 fl. Dörzb. Arch.

1489 Donnerstag nach Mar. Geburt verkaufen Konrad, Ritter v. B., und Jakob Zuckmantel, Vormünder der Kinder Dietrichs von B., an Engelhart und Götz v. B. das Burghäuslein, das Peter Thanners gewesen, und andere Stücke zu D., Gült zu Rengershausen und den Zehnten zu Klepsheim sammt den eigenen Leuten. Dörzb. Arch.

1491 Montag nach dem herl. Jahrestag verkauft Albrecht von Bachenstein an Götz von Berlichingen zu Laibach seinen Theil am Schloß, Vogtei, Gericht, aller Obrigkeit, am Frucht- und Weinzehnten, den Kirchsatz mit dem Stein, alles Lehen von Würzburg und Limpurg um 330 fl.

Götz von Berlichingen wird 1491 von Bischof Rudolf, 1496 von Bischof Lorenz mit dem Kirchsatz, dem Stein, dem Zweitheil am Fruchtzehnten,

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 497. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_497.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)