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genannt, auf welcher einst die Burg Bachenstein stand, von der heutzutage nur noch ein Graben und ein Ansatz von einem Gewölbe vorhanden sind. Die Steine der zerstörten Burg sollen zum Brückenbau in Döttingen (im vorigen Jahrhundert 1729 bis 30) verwendet worden sein. Häufig findet man noch Ziegelstücke. Nach der Area zu schließen muß die Burg ziemlich bedeutend gewesen sein. Auf ihr saß das ritterliche Geschlecht der Bachen von Bachenstein, die ihren Stammsitz im Dorfe hatten s. oben Reg. 1225 und um 1250 (Reg. 1253) die Burg gebaut haben. Denn erst um diese Zeit nennen sie sich von Bachenstein. Der Sage nach wäre B. von einem kaiserlichen Waltboten, Graf Engelhard von Lobenhausen, als Raubschloß zerstört worden wie Buchhorn, Roth und Cransberg im OA. Gaildorf (Widmanns Chronik). Jedenfalls lag es im 16. Jahrhundert längst wüste. Das Wappen der Herren von Bachenstein ist verschieden. Die einen haben einen goldenen Pfahl im blauen Feld mit 2 rothen Hörnern auf dem Helm, die andern einen goldenen Schrägbalken im blauen Feld, auf dem Helm ein Einhorn ähnlich wie die Senfte zu Hall, nur das Einhorn ohne Füße. Herolt, Chr. S. 20. Ein Theil des Geschlechtes saß zu Hall. Ein anderer Zweig stand in pfälzischen Diensten und starb zu Heidelberg aus.

Die Besitzungen des Geschlechtes waren weit zerstreut. Im Oberamt Künzelsau hatten die Herren v. Bachenstein Besitzungen in Braunsbach (1487), Braunsberg s. Dörrhof, Döttingen, Dörzbach 1351. 1441. 78. 82. 91, Frauenzimmern 1424, Holzhausen (s. Steinkirchen), Ingelfingen 1408. 29. 51. 89, Jungholzhausen 1408, Krautheim, Lipfersberg, Morsbach 1481, Niedernhall 1313. 1422, Sindeldorf 1433, Stachenhausen 1433, Steinkirchen 1456. 72. 82, Weisbach 1420, Westernhausen 1318, Zottishofen s. den betreffenden Ort.

Im Oberamt Ellwangen: Kottspiel, Neukottspiel, wohl das Dorf gegenüber der Burg (Nucotesbühel, W. F. 6, 13) s. Geifertshofen.

OA. Gaildorf: Mittelfischach 1480, Unterfischach 1472. OA. Gerabronn: Altenberg 1456. 59, Forst 1422, Nesselbach 1360. OA. Hall: Hall 1340. 65. 95. 98, Altdorf 1425. 79, Altenhausen 1481, Arnsdorf 1428, Bibersfeld 1415. 31. 53. 83. 85, Brachbach 1408. 73. 82, Braunoldswiesen 1427. 78, Eckartshausen 1479. 84, Eltershofen, Gelbingen, Gliemen, Haagen 1480, Hagenbach 1346, Hergershof 1481,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 516. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_516.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)