Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 560.jpg

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Graf Ge. Friedr. sequestirt und 1637 dem Deutschorden geschenkt, der nun auch Juden in H. einließ. OA.Beschr. Mergenth. S. 809. 1649 mußte aber der Deutschorden Hohebach wieder an die Erben Georg Friedrichs zurückgeben. Nach dem Tode Karl Ludwigs von Hohenlohe-Weikersheim fiel es an Hohenlohe-Ingelfingen, 1811 bei der Neutheilung der Neuensteiner Linien an Hohenlohe-Kirchberg und -Langenburg gemeinschaftlich, 1831 an H.-Kirchberg im Weg des Vergleichs und nach dessen Erlöschen 1861 an Hohenlohe-Langenburg.

Der Ort hatte jedenfalls ein Thor bei der Brücke, das im Lauf dieses Jahrhunderts abgebrochen wurde, wahrscheinlich aber noch ein zweites gegen Weldingsfelden und einen Bannzaun oder Hecke zur Wehr.


Kirchliches. Der Kirchsatz der Pfarrei, 1238 von Conrad v. Krautheim an das hiesige Kloster geschenkt, kam durch die Reformation von Gnadenthal an Hohenlohe, und war bis 1758 in den Händen der Linie Weikersheim, bis 1805 der Linie Ingelfingen, war dann streitig bis 1811, sodann bis 1831 gemeinschaftlich zwischen Hohenlohe-Kirchberg und -Langenburg, von 1831–61 im Besitz von Hohenlohe-Kirchberg und seitdem von H.-Langenburg, dem auch die Besetzung der Schulstelle zusteht. Zur Pfarrei Hohebach gehören Eisenhutsroth und Heslachshof, Weldingsfelden und Windischenhof. In Folge des Restitutionsedikts riß der Abt von Schönthal seine Unterthanen zu Weldingsfelden von der Kirche zu H. los und pfarrte sie nach Jagstberg (s. Weldingsfelden), die Evangelischen in W. gehören aber noch zur Kirche und Schule in Hohebach. Die Kirche war dem heil. Jacobus, der Jungfrau Maria und der h. Katharina geweiht, für welche ein eigener Altar und eine Frühmeßpfründe bestand. Die Collatur derselben besaß das Kl. Gnadenthal ebenfalls als beneficium simplex, Reg. 1336. Die Güter und das Haus der Frühmesse sind ohne Zweifel zur Errichtung der Schule benützt worden. Die Reformation wurde 1556 eingeführt, der damalige Pfarrer Veit Fabri gab die Pfarrei auf und hielt an der alten Kirche fest. In den Kirchenbüchern erscheint ein Schulmeister zuerst 1575. Doch baten die Hohebacher schon 1556 um einen und 1559 muß eine Schule bestanden haben, s. Reg.

Die Synagoge wurde 1818 erbaut und 1838 umgebaut und eine Schule oben aufgesetzt. Früher hatten die Israeliten nur einen Privatlehrer, der umgehalten wurde, erhielten 1829

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 560. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_560.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2016)