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1628 24. Juli wird eine Weibsperson von einem Bürgerssohn erschlagen. K.B.

1633 müssen die kathol. Geistlichen des Amts Jagstberg die von Georg Fr. v. Hohenlohe angeordneten Buß- und Bettage halten. (Mayer Coll.).

1634 nach der Nördlinger Schlacht kommen Soldaten unter Oberst Kanopski Iselon (Isolani) und Kroaten nach Jagstberg (K.B.).


Hoffeld, ein mit Jagstberg vereinigter, südlich unweit von Jagstberg gelegener Weiler, dessen Zehnte hälftig Würzburg, hälftig Hohenlohe gehörte, war ursprünglich nur ein Schafhof, der Würzburg zustand. 1781 wurde das Hoffeld in 4 Höfe zerschlagen, aus welchem der Weiler erwachsen ist. Jagstb. Lagerb.

Hohenroth, die hochgelegene Rodung, liegt auf der Höhe 2,8 km. westlich von Jagstberg in waldreicher Umgebung. Es ist ein wohlhabender Weiler mit 15 Wohnhäusern und 15 Familien, jedes Haus besitzt einen Brunnen. Für die Privatandacht ist eine kleine Kapelle mit zwei 1873 geweihten Glocken in diesem Jahrhundert erbaut. Früher war es nur ein Hof und wurde im 16. Jahrhundert ein Weiler.


1303 empfängt Walter von Künzelsau als würzburgisches Lehen den halben Zehnten zu Hohenrode. Arch. für Unterfr. 24, 105. 1348 s. Ailringen.

1859 ergießt sich ein Wolkenbruch in der Woche vor Pfingsten über Hohenroth. In der Klinge ertrank ein Bürger von Jagstberg. Mulf. Pfarrchronik.


Seidelklingen, vom Volk gesprochen Seiklingen, 1300 Sigelinklingen, also die Klinge eines Sigilo, 3,6 km westlich von Jagstberg, ein wohlhabender Weiler mit 13 Wohnhäusern und 13 Familien, liegt auf der Höhe gegen Hohebach zu, war ursprünglich Krautheimischer Besitz, gehörte 1300 Ulrich von Brauneck. Als hohenlohische Dienstleute waren die Herrn von Mulfingen hier begütert, von denen Schönthal Besitzungen erhielt. Durch Conrad von Krautheim hatte Kl. Gnadenthal hier Einkünfte bekommen (1252), welche mit der Reformation an Hohenlohe fielen. Kirchlich gehörte S. bis zur Reformation zur Pfarrei Hohebach, wurde aber vom Bischof von Würzburg zu Mulfingen und nach Errichtung der Pfarrei Jagstberg zu dieser gezogen. Den Zehnten hatte die Pfarrei Hohebach. Zu Seidelklingen gehörte das Zargengütlein 12 Morgen groß mit der alten Zarge. Jagstb. Lagerbuch.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 593. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_593.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)