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dem Kirchenpatron Nikolaus, dem Patronen des Klosters Komburg, das in früherer Zeit in Ingelfingen begütert war. Ohne Zweifel war I. unter den Besitzungen der Kochergaugrafen, welche in Wolfingen am Wölfinger Bach bei Forchtenberg ihren Sitz hatten und zur Familie der Grafen von Rothenburg oder Lauffen gehörten. Um 1080 erscheint I. zuerst in der Geschichte, als Wignand von Mainz, der Mitstifter des Kl. Komburg, dem Kloster 21/2 mansos in Ingiluingen erkaufte. W. U. I., 392. Um 1090 bekam Komburg von Mechtild von Stein weitere Besitzungen in Ingelfingen, ferner Weinberge, Güter mit Vogteirecht in I., Lipfersberg und Scheurach. W. F. 6, 188. Diese Besitzungen wurden dem Kloster 1248 von Papst Innocenz IV. bestätigt. Im 13. Jahrhundert sind die Herren von Krautheim-Bocksberg im Besitz von Ingelfingen (Reg. 1249, 1251), zu dessen Sicherung Kraft von Bocksberg die Burg Lichteneck erbaute. Aber schon 1287 war Ingelfingen im Besitz Krafts von Hohenlohe und verblieb fortan beim Hause Hohenlohe. Nur 1314 war es auf kurze Zeit in den Händen des Grafen Boppo von Henneberg (Öhr. Arch.), 1343 des Grafen Gerlach v. Nassau und 1345 auf einige Zeit an das Hochstift Würzburg versetzt. Bei der Theilung zwischen den Söhnen Georgs von Hohenlohe 1555 fiel I. an Ludwig Casimir. Im Jahr 1701 bildete sich eine eigene Linie Hohenlohe-Ingelfingen, die von Christian Kraft an in 4 Generationen zu Ingelfingen residirte. Zu ihr gehörte der reichbegabte, um Ingelfingen hochverdiente, aber als Feldherr bei Jena 14. Oktober 1806 unglückliche Fürst Friedrich Ludwig. Als die Linie Hohenlohe-Ingelfingen den Stammesantheil der Linie Öhringen erbte, nannte sie sich fortan Hohenlohe-Öhringen.

Von ritterlichen Geschlechtern finden sich als besitzberechtigt in I. die Herren von Bachenstein 1408, 1489; Berlichingen 1352, 1415; Egen von Dinkelsbühl 1371 und Veinau 1300.

Zahlreich sind die geistlichen Korporationen, welche Rechte und Besitzungen hatten, nemlich: neben Komburg, siehe oben und Reg. 1279, 1325 und 1483, Anhausen OA. Crailsheim 1471. 1513, Kl. Frauenzimmern im Ries 1298. 1314. 1333. 43, Gnadenthal 1345. 49. 1524, Möckmühl 1371. 1537, Öhringen das gemeine Brod 1503 und das Stift 1313, Schönthal 1298. 1457. 1603, und die Johanniterkommende in Hall-Affaltrach 1249. 1275. 1416.

Auf dem Schloß Lichteneck saß ein ritterliches Geschlecht,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 603. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_603.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)