Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 632.jpg

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ein froliche urstend verleihe. Amen. anno dmni 1589 den 5. nobris ist aus diesem jamerthal verschieden die edel und tugendsame fraw Margarete, weiland Eberharts von Stetten seligen hinterlassene witwe, geborne von Layen, der Got ein froliche urstend verleihe. – Das Denkmal wurde wahrscheinlich begonnen von Erhard Barg, vollendet von Simon Schlör.

4. Anno domini 1595 d. 26. Aprillis in Mitternacht starb die edle und erntugendsame Jungfrau Ruffina von Stetten, der Got gnad. Amen.

Ich weiß nichts besseres im Himmel und auf Erden, denn daß wir durch Christum selig werden. Das Bild der Rufina von Stetten ist in halb Relief gearbeitet.

5. 1603 den 3. Mai starb die edel und tugendsame Frau Philippa von Creulsheim, geborne von Layen, Wittibin. der Got gnad. Phil. 1.

6. Anno domini MCCCCXXX ....... Wilhelm v. Stetten. Wappen: Vogel mit Hufeisen im Mund, Berlichingen, Stetten, Vogel, Rosenberg.

7. Anno domini 1513 am Sonntag Letare starb die erber und tugenthaft fraw Agnes von Lossenburg geb. Rüdin. Wappen Zobel, Berlichingen, Rüd.

Auf der Nordseite: 1. Anno domini MVcIII. (1503) am Sonntag Invocavit ist verschieden die edel Regina v. Scheppach, der Got gnad. (Gemahlin Kunz von Stetten) mit den Wappen Scheppach, Westerstetten, Scheppach, Stetten.

2. Ein Grabstein für 3 junge Herren von Stetten: Heinrich Christoph, Fähndrich † in Ath im Hennegau 1727 22. Nov. Philipp Karl, Lieutenant † 1728 9. Okt. Phil. Ernst † 1728 22. Okt.

3. Anno domini MDCXXX den XXVI januar VIII vormittags ist in Got selig verschieden weiland der wohledelgeborne Eberhard v. Kochenstetten und Buchenbach, seines alters XXX jahr und VI monat X tag. Got verleihe eine fröliche Auferstehung.

Auf dem hübschen Thurm, der in einer achtseitigen Spitze abschließt, sind drei Glocken, aber keine von höherem Alter. Die große Glocke hatte ursprünglich die Inschrift: Lobet den Herrn in seinem Heiligthum, denn seine Gnade währet ewig. Stephanus Brunclerus me fecit, David Schwend Halae Suevus pastor heic loci pro tempore. Sie wurde 1874 von C. König in Langenburg umgegossen. Die mittlere ist 1768 von Joh. Georg Lösch in Morsbach umgegossen. Die kleinere hat die Umschrift: S. Matheus, S. Marcus, S. Lukas, S. Johannes. Gos mich Heinrich Ludwig Goßmann von Eßlingen 1709.

Das in den Jahren 1602/4 erbaute Pfarrhaus mit Scheuer liegt freundlich unterhalb der Kirche an der Hauptstraße. Die Wohnung des früheren Schloßpfarrers ist jetzt Privathaus, ebenso das Amthaus der Freiherren von Stetten inneren und äußeren Hauses.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 632. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_632.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)