Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 641.jpg

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Anfang an als hohenlohische Lehensleute erscheinen. Dagegen ist eine Beziehung zu den Herren von Stein und Buchenbach nicht unwahrscheinlich. Es finden sich ca. 1090 Heinrich von Stetten neben Arnolt und Gumbrecht v. Buchenbach W. U. I, 399. 1098. Odelrich v. Stetten neben Alwic von Stein W. U. I, 402. 1101. Adelhalm v. Stetten neben Heinrich und Arn frater ejus sc. von Buchenbach. W. U. I, 402. 1108. Adelhalm v. Stetten neben Adelbert v. Stein. W. U. V, 401.

Das ritterliche Geschlecht der Herren v. Stetten erscheint zuerst 1251, und eigenthümlicherweise taucht zu gleicher Zeit auch das Geschlecht der Herren von Wunnenstein auf, welche auch 3 Wurfbeile im Wappen führen. s. OA.Beschr. Marbach S. 215. Genauer besteht das Wappen der Herrn von Stetten aus drei senkrechten mit der Schärfe nach links gewendeten senkrecht gestellten rothen Barten, oben zwei, unten eine, im weißen Feld, auf dem Helm eine weibliche Figur mit ausgestreckten Armen, in jeder Hand ein Wurfbeil haltend. Jetzt bedient sich das freiherrliche Haus eines goldenen Feldes. Ihr Wahlspruch ist: summum jus summa saepe injuria.

Ohne allen Zweifel gehören die Herren von Bartenau (s. Künzelsau) und von Bartenstein, welche dasselbe Wappen führen wie die Herren von Stetten, zu einer Familie, deren genealogischer Zusammenhang sich allerdings bei dem Mangel an jeglichen Urkunden die fränkische Ritterschaft um 1200–1250 betreffend, nicht nachweisen läßt. Ebenso gehören wohl die Herrn von Wunnenstein, die nicht nur das gleiche Wappen führen, sondern auch Besitzungen in dem nahen Döttingen hatten (s. d.), ja von denen einer Wilhelm v. W. den Beinamen der Lange genannt von Stetten führt, 1364, 20. Mai (Zeitschr. für d. Oberrhein 24, 284) zu demselben Hause wie die Herren v. Stetten. Verwandt werden die Sturmfeder und Stickel sein, welche 2 Barten führen. Hätten die älteren Genealogien einen Werth, so ließe sich ein Zusammenhang herstellen, sofern dann jener Wolfgang, der 1236 zu Würzburg turniert haben soll, Z. f. w. Fr. 4, 169 sich identifiziren ließe mit Wolfelin von Wunnenstein, Geißel Graf Ulrichs von Württemberg, OA.Beschr. Marbach S. 315.

Nach dem Tod des Freiherrn Wolf Eberhard von Stetten † 1644, des gemeinschaftlichen Stammvaters des jetzigen Hauses, theilte sich die Familie in 3 Linien, in das äußere Haus (Stammvater Johann Heinrich † 1684), in das innere Haus, (Stammvater Johann Ernst † 1703) und in das Buchenbacher Haus. Das innere Haus theilte sich schon im nächsten Glied in den rittmeisterlichen und den leutnantschen Zweig, von denen der erste 1838 mit dem badischen Oberhofmeister Eberhard Ludwig Max in männlicher Linie ausstarb, der letztere aber in Heinrich August Ferdinand, württb. Landesoberstallmeister 1867. Das Buchenbacher Haus theilte sich nach dem Tode des Stammvaters Wolfgang Christoph 1699 in den Buchenbacher und Bodenhofer Zweig. Die Besitzungen vor der Ablösung waren folgende:

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 641. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_641.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)