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wurde aber wegen oftmaliger Überschwemmung nach Marlach eingewiesen. Ursprünglich ohne Zweifel ein Theil der Herrschaft Aschhausen, kam 1 Drittel an die Herren von Angelloch, zwei Drittel gehörten zum Schloß von Bieringen; das erste Drittel erwarb Schönthal als mainzer Lehen 1518, die zwei andern Drittel als würzburger Lehen 1631 mit Bieringen von Gottfried v. Werdenau. Früher war er vom Cent, Reise, Ausschuß und Folge frei, wurde aber 1671 zur Ballenberger Cent gewiesen. Das Kloster zog den Hof erst ins Dorfgericht Aschhausen, 1741 nach Bieringen. Vom Zehnten hatte das Kloster drei Viertel, der Pfarrer von Winzenhofen seit 1406 ein Viertel, wofür er eine wöchentliche Messe zu Westernhausen lesen mußte (s. dses.).

1406 13. Dez. Guta Raus (Bani hat die Abschrift der Urkunde in Westernhausen) magistra claustri ordinis tertiae reg. S. Francisci in Westernhausen schenkt der Kirche zu Winzenhofen 1/4 des Zehntens zum Serslach. Mone Quellensammlung 1, 157, Schönh. Krautheim 102, Urkundenabschrift in Westernh.

1411 Samstag nach St. Marx verträgt Wilh. v. Wunnenstein Abt Hein. Rohenkeim und Hans v. Berlichingen wegen des Ackers zu Sershof und des ganzen Viehes zu Berlichingen. Hans soll den Acker behalten, aber die Berlichinger dem ganzen Vieh in Schönthal nachfahren (Staatsarch.).

1423 Montag nach Himmelfahrt verträgt sich Hans v. Berlichingen mit Abt Heinrich v. Schönthal wegen des Zehntens zu Serslach. Staatsarch.

1461 März 23. Simon und Berenger von Adelsheim verkaufen 1/3 des Sershofes an die Gebrüder von Braubach. Staatsarch.

1485 belehnt Erzb. Berthold von Mainz Phil. v. Angelloch mit 1/3 des Sershofes, wie er von den Herren v. Adelsheim erkauft war (Staatsarch.).

1496 verkauft Wilhelm von Braubach, gen. v. Angelloch, 1/3 des Sershofes, an dem Berenger v. Berlichingen 2/3 hat, an Hans Wollenschläger, Vogt zu Pfedelbach, für 50 fl. (Staatsarch.).

1497 geben die Herren v. Berlichingen und Hans Wollenschläger den Sershof an Wendel Keidel in Erbbestand.

1518 verkaufen Rafan Leininger von Lemberg und Margarete v. Braubach ux. 1/3 des Sershofes, wie er es von seinem Schwiegervater Phil. v. Angelloch erhalten, neben 1/4 des gr. und kl. Zehnten an Abt Erhard v. Schönthal für 140 fl., mit Konsens des Lehensherrn, des Kurfürsten v. Mainz (Staatsarch.).

1527. Der Bauer auf dem Erßhof, der Kneussern von Berlichingen zusteht, soll in Untersuchung kommen, weil er Hans Jörg von Aschhausen und seinen Raubgesellen Aufenthalt gegeben. Publ. des lit. Ver. 114, 22.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 674. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_674.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)