Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 680.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sage erzählt, daß hier ein Volk sich gegen das andere habe schützen wollen. Nördlich von diesem Rücken zwischen dem Meßbach und der Jagst ist der Haynberg, über den einst ein Weg von Krautheim hergeführt haben soll. Dort stand ein Zollhaus (vor Errichtung des Zollvereins) und ein Zigeunerstock, welcher den Zigeunern das Betreten der Markung verbot. In der Nähe des Hasselbrunnens war der untere Hof oder Niedermeßbach. Reg. 1359. Auch beim Häuslesbrunnen stand ein Gebäude, von dem sich noch Mauerreste finden. An der Straße nach Dörzbach auf der Höhe war ein Galgen.

An Flurnamen sind zu erwähnen: Goldberg beim Haynberg, Hupberg, Bilsen, Boden, Gaisrenner, Stickelgarten.

Meßbach (cfr. Meßstetten OA. Balingen, der Bach am Holzschlag Buck Flurnb. 172, wenn nicht der Bach einer Mezza) ursprünglich nur ein Hofgut mit bedeutender Schäferei, welche das Weiderecht auf der Markung Klepsau, Krautheim und Oberginsbach besaß, erscheint zuerst 1328 in der Geschichte als Eigenthum der Herren von Dörzbach. Fortan ist es einem steten Wechsel der Besitzer unterworfen. Die Reihe der Besitzer ist: 1359. 1374 ff. von Berlichingen, 1486 Sebald Muffelger von Kronhofstatt, 1492 Christoph von Helmstadt, 1492–1501 die Messe zu Adelsheim, 1501–1617 von Berlichingen, 1617 bis 1641 v. Eyb, 1641–1665 Komburg als Pfandinhaber, 1665—1721 v. Muggenthal, 1721–1736 Tänzel v. Trazberg, 1736–1750 Öhninger, 1750–1789 v. Eyb, 1789–1812 v. Thüna, 1812–1821 Privatbesitz, 1821–1832 v. Zeppelin, seit 1832 v. Palm.

In alter Zeit hatte auch Gnadenthal (1328, 1370) Schönthal (1359, 1694) und Komburg (1483) Einkünfte in Meßbach.

Durch Staatsvertrag vom 17. Okt. und 23. Nov. 1806 von badischer unter württembergische Staatshoheit gekommen, gehörte der Ort 1809–1811 zum Oberamt Schönthal, dann bis 1811 zum Oberamt Ingelfingen, seit 1812 zum Oberamt Künzelsau. 1809 wurde das bisher bestandene Patrimonialamt Meßbach aufgelöst. 1819 wurde Meßbach der Gemeinde Oberginsbach, 1827 der Gemeinde Dörzbach zugetheilt, aber 1829 zu einer selbständigen bürgerlichen Gemeinde erhoben.

Kirchliches. Meßbach war ursprünglich Filial von Dörzbach und blieb es auch ungestört, so lange die Grundherrn

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 680. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_680.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)