Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 707.jpg

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Nach dem Jagstb. Amtslagerbuch war O. bis ins 16. Jahrhundert eine Wüstung und wurde erst um diese Zeit wieder gebaut.

1554 19. Nov. wird der Streit zwischen Mäusberg und den Bauern zu Vorder- und Hinterochsenthal wegen der Markung geschlichtet. Jagstb. Lagerb.

1589. Hans Reinhard v. Stetten besitzt als Erblehen die Hälfte des Zehntens zu O. und kauft von Jörg von Stetten seinen Theil, Wolf und Kaspar v. St. haben den vierten Theil des Zehntens (Gültbuch H. R. v. Stetten zu Schloß Stetten).

1593 hat O. 6 Herdstätten (Amtsl. Jagstb.).

1599 tritt Hans Reinhard v. Stetten ein Viertel des Zehntens zu O. an seine Vetter Wolf und Kaspar ab für deren Zehntrechte in Raboldshausen und Azenrod, OA. Gerabr., welche Hans Reinhard an Graf Wolfg. v. Hohenlohe verkaufte. Stett. Urk.

Von den abgegangenen Orten auf der jetzigen Markung ist zu erwähnen:

Niedermulfingen, auch Niederndorf genannt, stand bei der heutigen Bachmühle im Flur „Diener“ an der Ette. In den Kirchenbüchern heißt der Bachmüller Molitor in Niedermulfingen 1625. Der Zehnte zu N.Mulf. war limpurgisches Lehen und gehörte den Herren v. Stetten bis 1720, von ihnen kam er an Würzburg. Es muß vor 1572 abgegangen sein und hat heute noch seine versteinte Markung.

1310 29. März schenkt Sifried von Bartenstein dem Kl. Gnadenthal das Gut zu N., das Albert und Konr. v. Vellberg von ihm zu Lehen tragen. Zeugen Pf. Gernot und sein Vater der Fremde. Wib. 2, 182.

1348 verkauft Konr. Zobel von Husen Güter zu N.Mulfingen an das Stift Haug. s. Ailringen.

1348. Konrad v. Vinsterlohe verkauft Güter zu Niedermulfingen an das Stift Haug in Würzburg. Staatsarch.

1349. Konrad v. Hohbach und seine Schwestern v. Vellberg geben ein Gut zu Niedermulfingen an das Kl. Gnadenthal, W. F. 9, welches das Gut 1405 an die Frühmesse verkaufte. Staatsarch.

1357. Agnes, Neßen Tochter zu Künzelsau, gibt dem Kl. Gnadenthal einen Hof zu N.M. um ein Leibgeding. W. F. 9, 54.

1358 12. Juli vermacht Irmelhus Fremdin dem Kl. Schönthal 10 Schill. Hellergült von dem Gut, das Konr. Widolf zu N.M. baut, nach ihrem Tod zur Speisung für die Brüder, daß sie für sie, ihren Vater Konrad den Fremden und Gerhus ihre Mutter beten. Schönh. Schönth. 87. Staatsarch.

ca. 1358 hat Sibot v. Mulf. als hohenloh. Lehen ein Gut zu Niederndorf. Hoh. Arch. 1, 382.

1364. Konrad v. Hall, Kustor des Stifts Haug, gibt an die Mar. Magd. Pfründe zu Haug Zinse und Gülten zu N.Mulfingen. Staatsarch.

1384. Konrad Erler zu Niedermulfingen verzichtet auf seine Ansprüche an die 10 Schill. Gült, welche Irmelhus Fremdin an das Kloster Schönthal 1358 vermacht. Schönh. Schönth. 97.

1488 verkauft Komburg seine Gülten zu N.M. an Hohenlohe. Öhr. Arch.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 707. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_707.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)