Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 709.jpg

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34. Muthof,
Gemeinde III. Kl. mit 356 Einw. a) Muthof, Weiler, 104 Einw., wor. 7 Ev.; b) Büschelhof, Weiler, 73 Einw , wor. 16 Ev.; c) Eichelshof, Weiler, 70 Einw., wor. 11 Ev.; d) Schleierhof, Weiler, 97 Einw., wor. 4 Ev.; e) Spitzenhof, Weiler, 12 Einw., wor. 4 Ev. Parz. a, b und d ev. Fil. von Forchtenberg, Parz. c und e ev. Fil. von Ernsbach, Parz. a, b und d kath. Fil. von Westernhausen, Parz. c und e kath. Fil. von Schönthal.

Auf dem nach Süden zum Kocherthal geneigten Theil der Hochebene zwischen Kocher und Jagst liegt die aus lauter Höfen und kleinen Weilern bestehende, 1835 neu gebildete politische Gemeinde Muthof (Regbl. 1835 S. 193.) Dieselbe umfaßt außer Muthof Schleierhof, Büschelhof, Eichelshof und Spitzenhof. Das Klima ist entsprechend der hohen Lage etwas rauh. Die Winde treten stark auf. Nebel und Frühlingsfröste sind häufig, Gewitter seltener, wozu die waldreiche Umgebung beitragen mag.

An Quellen ist die Markung reich, auch an periodisch fließenden; als die bedeutendsten sind zu nennen: im Eichelshof der obere Brunnen und der Brunnen in der Stelzersklinge, im Schleierhof der Gemeindebrunnen, im Büschelhof der schöne Brunnen, im Muthof die Quelle in „Hermanshof“, im „Sunkenweiler“ und im Ernsbacher Teich. Dieselben führen gesundes Wasser. Brunnen sind in Büschelhof 1 Schöpfbrunnen, 3 Pumpbrunnen, im Eichelshof 1 laufender und 6 Pumpbrunnen, im Muthof 10 Pumpbrunnen, im Schleierhof 1 laufender und 6 Pumpbrunnen, im Spitzenhof ein laufender Brunnen. Wetten sind im Büschelhof 3, im Eichelshof 2, im Schleierhof und Spitzenhof je eine. Seen sind: im Büschelhof 18 Ar groß, im Muthof 15 Ar groß, welche beide abgelassen werden können. Auf der Markung Muthof in der „Heide“ findet sich ein nahezu 7 Ar großer Weiher, das „rothe Loch“. Auf der Markung Schleierhof im Ottersbach waren 3 Seen, welche jetzt in Wiesen verwandelt sind. Von Bächen werden berührt: die Markung Eichelshof und Spitzenhof vom Ölbach und der Stelzersklinge, Muthof vom Ölbach, Schleierhof vom Ottersbach und Mulfinger, richtiger Wulfinger Bach, an dessen Mündung der alte Grafensitz Wulfingen sich befand, die Markung Büschelhof vom Wulfinger Bach, der zuweilen austritt, ohne Schaden zu thun. Erdfälle

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_709.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)