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Gemeinde Unterkessach und als diese an Baden abgetreten wurde, von 1846 an nach Olnhausen, 1855 wurde der Weiler Rossach sammt dem bisher außerhalb des Gemeindeverbandes stehenden Rittergut Rossach zur Bezirksgemeinde Schönthal geschlagen.


Von den zur Bezirksgemeinde gehörenden Parzellen ist zu nennen:

Halsberg, eine hoch über dem rechten Jagstufer gelegene freiherrlich v. Berlichingensche Domäne mit großen Ökonomiegebäuden, ist von einer Pächterfamilie bewohnt. Die nahen großen Wälder und der Blick ins Jagstthal und auf die Ebene des badischen Baulandes verleihen der Umgebung einigen Reiz. Der Boden ist mittelfruchtbar. Halsberg gehörte früher kirchlich und politisch zur Gemeinde Bieringen, jetzt zur Gemeinde Schönthal und ist vom Mutterort 4,5 km. entfernt.

Halsberg, alt Hallesberg war ursprünglich eine Besitzung Wolframs von Bebenburg, wurde von ihm dem neugegründeten Kloster Neusaß geschenkt und gehörte fortan dem Kloster Schönthal, das hier durch seine familiares Landwirthschaft treiben ließ, zeitweise auch den Hof verpachtete.

Mit dem Kloster an Württemberg gekommen, wurde der Hof 1840 an die Freiherren von Berlichingen abgetreten. Württ. Jahrb. 1842, 90. Am Hauptgebäude das Wappen des Abtes Johannes von Schönthal 1599.

1157 nimmt K. Friedrich das von Wolfram v. Bebenburg gestiftete Kloster Nuwesatze mit den dazu geschenkten Höfen Hallesberg, Stein und Brechelberc in seinen Schutz. W. U. II, 109.

1176 und 77 bestätigt Papst Alex. III dem Kloster Schönthal den Besitz der grangia Hallisberch. W. U. II, 179, 185.

Zwischen 1186 und 1200 erwarb das Kloster auch den Zehnten in H., welcher Kraft v. Sweineburg gehörte und von diesem an Wortwin v. Marlach verliehen war, nun aber an Konrad v. Bocksberg fiel, welcher Engelhard v. Weinsberg damit belehnte. W. U. II, 386.

1448. Abt Simon verpflanzt die Schäferei des Klosters vom Halsberg nach Schönthal sammt dem Schäfer Stephan und erbaut das jetzige Schafhaus. Donauesch. Chr.

1733. Maurus Herding Mönch in Sch. sylvarum inspector in Halsberg. Donauesch. Chr.

1941. Alberich Balbus wird als grangiarius nach Halsberg geschickt, das bisher zum größten Schaden der Wälder und der Rechte des Klosters verpachtet war. Donauesch. Chr.


Kreuzberg, der letzte Ausläufer des Benediktusbergs unmittelbar jäh in das Jagstthal nach Norden abfallend, hat auf seiner äußersten Spitze die schöne Rotunde, welche Abt Benedikt

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 815. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_815.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)