Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 834.jpg

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Schule in Buchenbach. Ein kleines Betglöcklein ist seit neuerer Zeit auf ein Privathaus in Büttelbronn gestiftet.

Ein Rathhaus ist nicht vorhanden, als Lokal für die Gemeindebehörden dient eine Privatwohnung. In Steinbach und Ohrenbach bestehen Schafhäuser, welche zugleich nach alter fränkischer Sitte als Armenhäuser dienen. Ein Wirthshaus ist nur in Steinbach. Die Straßen sind großentheils in gutem Zustand. An Wasser ist die Markung ziemlich reich. In dem Speltbachthal fließen der Sallenbach und Sindelbach. Die kleineren Bächlein, die aus der Thalmulde von Steinbach kommen, bilden in der Schlucht zwischen Garnberg und Siegelhof den Deubach.

Brunnen sind in jedem Ort reichlich vorhanden, in Steinbach 2 laufende, 6 Ziehbrunnen; in Ohrenbach besitzt jeder Hauseigenthümer seinen eigenen Ziehbrunnen. Es sind deren 9. In Büttelbronn sind 4 Ziehbrunnen, in Wolfsölden außer dem Dohlbrunnen, der in trockenen Jahrgängen den ganzen Ort speist, 8 Ziehbrunnen. Wetten sind in Steinbach, Ohrenbach, Wolfsölden, in Büttelbronn nahe beim Ort ein See. Zwei andere Seen, je einer auf Ohrenbacher und Büttelbronner Markung, sind jetzt zu Wiesen umgewandelt.

Die Vermögensverhältnisse sind als sehr günstig zu bezeichnen. Der größte Grundbesitz ist 150 Morgen, mehrere Ortsbürger besitzen 100 Morgen, der Mittelmann 50–75, die wenigen ärmeren 10–15 Morgen. Die ziemlich umfangreiche Markung reicht doch für die wohlhabenden Bauern nicht aus, so daß sie ca. 50 Morgen mehr auf fremden Markungen besitzen, als Auswärtige auf ihrer Markung. Die Erwerbsmittel sind durchweg Feldbau und Viehzucht. Der Gewerbebetrieb ist ganz unbedeutend. Es befinden sich nur ein Schmied, ein Schuster, zwei Weber und ein Steinhauer in der ganzen Gemeinde.

Nur Ohrenbach und Steinbach liegen an Vizinalstraßen, letzteres an der früher bedeutenden Poststraße von Künzelsau nach Hohebach. Büttelbronn und Wolfsölden haben nur Ortswege. An der Vizinalstraße bei Steinbach befinden sich zwei kleine steinerne Brücken über den Deubach, die eine halb auf Amrichshauser Markung, welche von der Gemeinde zu unterhalten sind.

Die Bezirksgemeinde Steinbach besitzt eine große, in die Länge gedehnte Markung. Der Boden ist wenig tiefgründig, vielfach steinig und lehmhaltig. Vereinzelt finden sich auch nasse

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 834. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_834.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)