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von Schönthal an Hohenlohe abgetreten wurde, und ein Stück Feld, das Würzburg zustand, 4. in Wolfsölden einige Höfe, auf welchen die Herren von Stetten die Obrigkeit hatten. Die hohenlohische Obrigkeit übte das Amt Ingelfingen auch gegen Malefizpersonen.

Kirchlich gehörten Steinbach und Ohrenbach bis zur Reformation zur Pfarrei Amrichshausen, welche dort auch den Zehnten bezog und dafür das Faselvieh halten mußte, weshalb Steinbach und Ohrenbach heute noch das Recht haben, das Faselvieh in Amrichshausen zu gebrauchen. Zur Zeit der Gegenreformation wurde von Würzburg der Versuch gemacht, Steinbach und Ohrenbach von der Pfarrei Belsenberg, wohin Hohenlohe seit der Reformation seine Unterthanen gewiesen hatte, wieder zu trennen und sie nach Amrichshausen zu ziehen. Nach der Volkssage gab es damals auf der Straße zwischen Amrichshausen und Ohrenbach blutige Schlägereien zwischen den Evangelischen in Ohrenbach-Steinbach und den Katholiken in Amrichshausen. Der Ort wird heute noch gezeigt.

Der große Zehnte zu Büttelbronn gehörte den Herren von Stetten-Bodenhof als limburgisches, später als brandenburgisches Lehen. Im 18. Jahrhundert hatte Steinbach bisweilen einen Winterschulmeister. Bis 1824 gehörten die vier Orte zur Gemeinde Hermuthausen.


Steinbach, eines der vielen Steinbach ohne besondere Bezeichnung (vom steinigen Grund des Bächleins) hatte Ende des vorigen Jahrhunderts 17 Wohnungen. Von den Bürgern waren 2 würzburgische Unterthanen.


1252 Juli 22. Konrad v. Krautheim schenkt an das Kloster Gnadenthal Güter in Holderbach, Steinbach und Orenbach. Wib. 2, 57.

1266 Juni 14. vermacht Konrad von Krautheim seiner Gattin Kunigunde Güter in Holderbach, Steinbach und Orenbach, welche nach dem Tod derselben an das Kl. Gnadenthal fallen sollen. Wib. 2, 76.

1392. Heinz Steinbach schenkt dem Kl. Gnadenthal eine Hofstatt in Oberweiler und eine Wiese sammt Zubehör. W. F. 9, 59.

1415. Hans Hunt bekennt, daß ihn Margareta v. Bruneck, Gräfin von Schwarzburg, mit dem Dorf Steinbach, Gericht und Vogtei belehnt habe (wahrscheinl. Steinach, OA. Mergenth.). Reg. b. 12, 192.

1487 Freitag nach Peter und Paul wird Kunz Kumet zu St. von den Herren von Stetten Haus und Scheuer verbrannt, Konz Kysel, Leibeigenem der Kapelle zu Belsenberg, 2 Kühe weggenommen. W. Viertelj. 2, 68.

1488 streiten Würzburg und Gnadenthal über die Vogtei zu Steinbach und Seidelklingen und die Schäferei zu Heslach (Heslachshof).

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 837. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_837.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)