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von Thierberg schrieb. Sein Geschlecht ist wohl zu unterscheiden von dem der Herren von Thierberg OA. Balingen.

Von den Herren von Langenburg erbten das Lehen die Grafen von Hohenlohe. Des ersten Arnold Sohn, Arnold, erscheint als Vasall Gottfrieds von Hohenlohe 1252. Die Grafen von Hohenlohe gaben das Schloß Thierberg und Morstein dem Erzbischof von Trier zu Lehen auf. Von 1335–1682 finden sich trierische Belehnungen. Doch hatte Hohenlohe damals Thierberg nicht in unmittelbarem Besitz, sondern die Veldner in Hall. Erst 1354 erkaufte Kraft von Hohenlohe die Burg wieder von Heinrich Veldner. Aber schon 1387 verkaufte Ulrich von Hohenlohe mit seinem Bruder Friedrich das Schloß mit allen Zubehörden an Simon und Zürch von Stetten für 1250 fl. Der dritte Bruder Gottfried erkannte den Kauf nicht an, sondern klagte auf Wiederherausgabe. 1402 kauften es die Herren von Stetten aufs neue um 1900 fl. und richteten die alte „Zarge“ wohnlich ein. Simon II. richtete sich eine eigene Wohnung ein. Jedoch Graf Albrecht löste es 1474 unter großem Widerstreben der Herren von Stetten wieder ein, woraus langjähriger Streit sich entspann, s. Vierteljahrshefte 1879, 62. Graf Albrecht, des erstgenannten Großneffe, erbaute den Zwinger, die jetzige Wildmeisterwohnung, woran noch 2 Wappenschilder mit der Inschrift: ALBRECHT V. HOENLOE erinnern. Bei der Haupttheilung 1553 fiel Thierberg an den Grafen Ludwig Kasimir von H. Neuenstein, 1701 aber an die Linie Hohenlohe-Kirchberg und nach deren Aussterben bei der Erbtheilung 1803 an Hohenlohe-Langenburg. Von der alten Burg steht noch der Bergfried, zu dem man durch den Mantelumgang gelangte. Jetzt ist das Schloß zu einem Jagdschloß eingerichtet, Jagdbilder, Hirschgeweihe und Rehgewichte schmücken das Innere.


1226. Arnold v. Tierberc Zeuge Walters von Langenburg, als dieser sein Eigenthum an den D. Orden in Mergentheim verkauft. W. Fr. 1853, 82. W. U. III, 189.

1252 1. Mai gestattet Gottfried v. Hohenlohe, daß Arnold von Tierberc sein Drittel am Stretelnhof bei Neuenstein ans Kl. Gnadenthal schenke, nachdem seine Schwester Agnes ihre 2/3 dorthin gegeben. Wib. 4, 13.

ca. 1290 zeugt Friedrich de Thierenberg miles neben Rüdiger v. Eschenau, Kraft v. Rapach, Konrad v. Waldenberg in einer Weinsberger Urkunde. Hohenl. Arch. I, 323.

1295. Arnold v. Th. Canon. in Feuchtwangen Zeuge in der Urk. Abt Walkuns v. Schönthal über den Spital in Dinkelsbühl. Kremer Chron. Schönthal S. 342.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 846. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_846.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)