Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 004.jpg

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Besonders benannte Bezirke.

Eigentlich historische Namen für einzelne Theile des Bezirks sind mit Ausnahme des „Eigen“, zu welchem Hollenbach gehörte, nicht vorhanden. Im Mittelalter wird die Gegend an der untern Jagst um Schönthal zum Odenwald gerechnet, z. B. Bieringen auf dem Odenwald. Jetzt hört man nur das Jagstthal und Kocherthal als besondere Benennungen.


Natürliche Beschaffenheit.


Geognostische Verhältnisse.[1]

Das älteste Gebirgsglied unseres Bezirkes gehört der Bunt-Sandsteinformation an, welche mit ihrer obersten Abtheilung, den rothen Mergeln oder dem sogenannten Röth, im Kocherthale zwischen Ingelfingen und Niedernhall, im Jagstthale zwischen Klepsau und Altkrautheim, am besten aufgeschlossen in einer 5 bis 6 Meter hohen Wand am Weg von Altkrautheim nach Ginsbach, zu Tage tritt.

Feste Bänke, die anderwärts manchmal in diesen Mergeln ausgeschieden sind und welche da und dort Petrefakten enthalten, finden sich hier nicht. Der Sandstein selbst, der im Bohrloch bei Ingelfingen nur 8 Fuß unter dem Niveau des Kochers erbohrt wurde, scheint nirgends zu Tage zu gehen.

Auf diese beiden Punkte ist das Vorkommen der Bunt-Sandsteinformation im nordöstlichen Theile unseres Landes beschränkt; die nächstgelegenen Buntsandsteinpunkte liegen schon außerhalb der Landesgrenze, an der Bahnlinie Osterburken-Mergentheim bei den Stationen Boxberg, Schweigern und Königshofen, und am Neckar unterhalb Diedesheim.

  1. Von Bergrath Dr. Baur.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 004. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_004.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)