Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 010.jpg

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|- |b) Graue Kalkbank, Baustein mit Trigonodus und anderen Zweischalern || 0,40 „ |- |c) Wellige, unregelmäßig gekrümmte Kalkbänke, Straßensteine ||1,40 „ |- |d) Dunkle Schieferthone mit Bairdien, in der Mitte dunkle Kalkplättchen mit Estheria minuta ||1,70 „ |- |e) Homogene dunkle Kalkbank, Baustein ||1,00 „ |- |f) Mit der vorhergehenden Bank fest verbunden eine graue Dolomitbank, zu schwarzem Kalk verwendet ||0,40 „ |- |g) Drei Kalkbänke, Bausteine ||1,40 „ |- |h) Dünne rauhe Kalkplatten, Terebratelbank mit großem Reichthum an Petrefakten ||0,43 „ |- |i) Chausseesteine ||3,40 „ |}


Von diesen Schichten heben wir einige wegen ihrer paläontologischen Einschlüsse und ihrer weiten Verbreitung besonders hervor:

Das Bonebed bildet die Grenze des oberen Muschelkalkes gegen die Lettenkohle. Es enthält außer Knochen und Zähnen Glauconit und bei Schloßstetten Bleiglanz eingesprengt. An der Steige von Hollenbach nach Mulfingen ist das Bonebed durch eine Nagelkalkschichte mit Koprolithen vertreten, und an der Straße von Geislingen nach dem Hergershof liegt in einem Steinbruch 1 Meter unter dem Bonebed eine zweite an glänzend schwarzen Zähnen und Knochen sehr reiche Schichte, die uns an das analoge Vorkommen bei der Kirche in Rieden erinnert.

Die dunklen Schieferthone (d.) mit Bairdien fehlen in unserem Bezirke und von hier bis zur Mündung des Kochers und der Jagst nirgends, wo der obere Muschelkalk aufgeschlossen ist. Eines der dünnscherbigen Kalkplättchen, welche mitten in den Thonen liegen und sich bald auskeilen, bald wieder einige Centimeter dick werden, zeigt, mit dem Hammer gespalten, Estheria minuta in Menge.

Nicht weniger verbreitet, als die vorhergehende Schichte, ist die Terebratelbank (h.). Dabei ist dieselbe noch häufiger aufgeschlossen als die Thone, da sie mitten in den für Bau- und Straßensteine gesuchten Bänken liegt. Sie besteht stellenweise, wie z. B. in der Nähe des großen Erdfalls am Weg von Ingelfingen nach dem Bühlhof, oder beim Orte Steinbach, ganz aus großen Exemplaren von Terebratula vulgaris. In den

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 010. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_010.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)