Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 139.jpg

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Reinigen. kerən mit dem bêschən. wischən mit dem Lumpen oder Strohwisch. se muəs viel suddlən – viel mit Wasser umgehen, reinigen, waschen etc. lêperən in Wasser auch von Kinder. bechlən.

der boun, der inder und der ewer die Bühne. Dort der schrein für die Hauben, d’ truchə doppelt so hoch als der Schrein und mit Füßen für die Leinwand, die Schlafstätten der êltən, die Vorräthe, krêwə Körbe, näpf Strohkörbe, worfschaufel, s beichel, dr börer, dr spate Schore, dr kårst, s mês Simri, këtzən Tragkorb auf dem Rücken.

Hof: houfert und hoffert, gumpbrunnən, aus dem man Wasser schepft, dr brunnesdroug. dr stål, aber dr geilstall, kuəstall, seistall.

Scheuer: dr scheuertennan, s balkəloch, d’ habårən, dr fruchtbårən. s bälk. s inderbälk über die Breite der Tenne, wo die Gerste aufbewahrt wird, s ewer bälk oder dr ewer balikə, s katzəbälk. helmraite, dinkelraite weites, enges Sieb. rådəsiəb das Unkraut, stâbsieb. schaub Stroh u. schober 60 Garben. sied schneidən kurzes Futter schneiden.

Vieh: mockele, reiple, borë judendeutsch: Kuh. gelt stehen nicht tragen. Klumpən geronnene Milch. kuder, deitsch Rückstand von geschmolzener Butter. Mulf. geltschlət ranzig Mulf. grettflâsch, grettspêck, grettbrühə, schwäbisch Kesselfleisch etc., schlea herabhängende Haut am Hals der Ochsen; metterbuch der Blättermagen oder Psalter (? vielleicht Meßbuch). Die hêchse das Gelenk am Hinterfuß bei Pferd und Kuh.

Schåf, heizel der Widder, aber hansel das Fohlen; geltschåf; schwenzer einjährig; suggel junges Lamm; mëhbezerlən kindl. Name für Lamm; d’ schåf bëpfən mit den Köpfen zusammenstoßen; herrschlən Ruhen der Schafe über Mittag; schëpper wollə, a willicher rouck, heppel, hepperle Gais, Mulf, zickeln Junge werfen von der Gais; sau, butzelə, lâfer, viertelj. bërich kastrirt; bârsau Hauptschwein (Mulf.), beiss Eber, dausche Mutterschwein; rumsən nicht trächtig werden; fecklən Junge werfen; dr seischneider, ingschaid, ingreisch Eingeweide; inschli Unschlitt; s’ zîfer, s’ zifferle einduən, dr ganser, (w)hussela, herli junge Gänse; husserən frostigthun wie die Gänse; se schrânkən Flügel bekommen; dr andrachə Entrich; wackeli junge Enten (kindl.); dr geiger Hahn geckele j. Hahn; d’ hennə, d’ hëar, luckelich, wiwelich j. Hühner; bërzel; rammler Kater (auch Hase), kitzi Katze, minkerlə, banzelə (Mulf.) junge Katze; gauzən bellen v. Hund.

Landbau: der bauer hat an houf, der kebler (Söldner) a werkle, der häcker Weinberge, s’ fêld ist braun, wenn der Boden röthlich, weiß wenn der Boden sandig, feucht und kalt ist, spenichər rissiger, g’schlachter boun; stânrichel; der Acker wird in beiter (s bêt) gepflügt. Auf den unebenen Wiesen gibts a deich und əniwel kleine Erhöhung. Die besten Wiesen sind im wischəngrund Thal. Die Fluren sind: winterflur, sommerflur, bråchflur. zackerən, mein, êin, stërzən, hewwerən, mist brâtən und kratzən streuen, wischən fêchən säubern. mëwən heiflistrawən, z’sammschlågən. mëddlən oder ringlən (Hollenb.) das gemähte Gras in Reihen rechen, heiflən, grëas fuaderən; ränzlən das letzte Gras am Rand; hâ, ouhmet;

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_139.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)