Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 189.jpg

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die Höhe oder in den Wald kommen, der Reps findet sich nur auf der Höhe.

Der gewöhnliche Betrieb geschieht mit Strohkörben, welchen Strohkappen zur Gewinnung des Honigs aufgesetzt werden. Die bedeutenderen Bienenzüchter haben Ringkörbe, die es ermöglichen, auch volkreiche Schwärme aufzunehmen, weil diese Körbe durch Untersetzen von Ringen sehr vergrößert werden können. Solche Bienenzüchter sind die Brüder Nicklas in Ingelfingen und Criesbach. Es fehlt aber auch nicht an Bienenzüchtern, welche den Mobilbau nach Dzierzon’schen Grundsätzen eingeführt haben und gute Geschäfte machen, wie z. B. Privatier A. Glock in Künzelsau, Rentamtmann Jung in Aschhausen.

Eine Förderung hat die Bienenzucht erfahren durch den im Sommer 1879 gegründeten Hohenloher Bienenzüchterverein, der die Oberämter Öhringen, Künzelsau und Weinsberg umfaßt und auch Mitglieder in den angrenzenden Oberämtern hat.

d) Jagd und Fischerei.

Mit Ausnahme der Waldungen des Staats, der Standesherrschaften Hohenlohe-Öhringen, Langenburg und Jagstberg, der Freiherrn von Stetten und des Grafen Zeppelin-Aschhausen werden die Jagden von den betreffenden Gemeinden öffentlich verpachtet. Die Jagd in den Staatswaldungen vom Revier Schönthal ist gegenwärtig probeweise in Selbstadministration.

Von obengenannten Waldungen bilden geschlossenere Jagdgebiete: das königliche Revier Schönthal, ein Theil des fürstlichen Reviers Hermersberg und das fürstliche Revier Thierberg. Zur Erhaltung eines Rehstandes, ohne die anstoßenden Güterbesitzer irgendwie zu belästigen, ist in dem letztgenannten Revier der auf den Markungen Zottishofen, Steinkirchen und Thierberg liegende Waldkomplex, genannt Holzhausen, mit einem Drahtzaun umgeben und zu einem Rehpark eingerichtet worden. Der Park beträgt mit Einschluß der dazwischen liegenden Äcker und Wiesen 240 ha. Bis jetzt ist derselbe mit etwa 50 Rehen besetzt. Neuerdings sind dem Park auch 2 Stück Axiswild, Cervus axis, und 5 Stück Schweinhirsche, Cervus porcinus, einverleibt worden. Es sind zwar von der fürstlich Langenburg’schen Standesherrschaft die an die fürstlichen Waldungen anstoßenden Felder mehrfach für die Jagd gepachtet worden, die

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_189.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)