Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 227.jpg

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Neckarsulm Aschhausen. Ober-Kessach, Hopfengarten, Weigenthal. Zum Oberamt Mergentheim gehörten: Ailringen, Dörzbach, Hollenbach, Laibach, Staigerbach, zum Oberamt Ingelfingen aber der Nord-Westen des jetzigen Oberamts Gerabronn (Bartenstein, Herrenthierbach, Riedbach, Langenburg, Bächlingen, Billingsbach, Dünsbach, Ober-Steinach, Unter-Regenbach, Altenberg und Nieder-Steinach), und vom Oberamt Öhringen Gaisbach und Neureuth. Nach diesen vielen, dem Gang der Dinge nicht förderlichen Organisationsversuchen wurde endlich 1811 der Oberamtsbezirk in seinem jetzigen Bestand konstituirt und der Sitz der Bezirksbehörden von Ingelfingen nach Künzelsau verlegt (Dekret vom 6. Juli 1811). 1812 27. Februar wurden die 1819 wieder aufgehobenen Unterämter Dörzbach und Ingelfingen geschaffen, welche als Amtsschreibereien bis 1826 bestanden und dann Notariaten in Dörzbach, Künzelsau, (Ger. Not.) Niedernhall weichen mußten.

Der Wildbann im gesammten Oberamtsbezirk bis zum Harthäuser Wald stand kraft des von König Wenzel erweiterten Jagdrechts den Grafen von Hohenlohe zu (W. F. 1855, 97), welche ihren Lehnsleuten Gnadenjagdbezirke anwiesen. So den Herrn v. Berlichingen (Urk. v. 1521 Öhringer Archiv, Grenze: Halsberg, Schönthal, die Jagst hinab bis Berlichingen an den Steg, dann Steinkreuz, Pfad von Sindringen nach Neuenstadt, Pfad nach Neusaß, von da Pfad bis zum Ottersbacher und von dort zum Eschinger (Eschach) See und zurück zum Halsberg). Dieser Jagdbezirk wurde Montag nach Vis. Mar. 1568 für Thomas von Berlichingen ansehnlich erweitert (Schönthal, Neusaß, Eichelshof, Spitzingern, Alternsbach, Holzbronn an der Staige von Sindringen nach Neufels, Sindringen, Hochstraße, Pfitzhof, Forsthof, Jagst aufwärts bis Schönthal. Den Herren von Stetten wurde 1508 nach heftigem Streit unter Vermittlung des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Ansbach ein Jagdbezirk zwischen Kocher und Jagst zugeschieden (von Künzelsau den Deuberg hinauf nach Steinbach, dann gen Reuschlinsort (Railhof?), die Spelt entlang nach Berndshofen, Jagst aufwärts bis Unter-Regenbach, dort den Pfad nach Laßbach hinauf, über die Strut in den Hirschbach, und dann Kocher abwärts bis Künzelsau). Im Süden des Bezirks stand nach Vertrag von 1563 die Jagd am Schalberg (bei Braunsbach) außerhalb der hällischen Landwehr Hohenlohe, innerhalb derselben, sowie am Heringsberg und im Grümbach den Herren v. Crailsheim zu. 1492 wurde dem Erzbischof von Mainz zu persönlicher Benützung ein Bezirk überlassen (von der Schönthaler Brücke die „Wildstraße“ herauf bis Halsberg, „Eßlacher“ See, die Wildstraße entlang bis zum Bubenholz, Hagenlohe, Stachenhausen, Weldingsfelden, dann die Schlicht herein bis Hohebach und wieder Jagst abwärts). Im Osten des Bezirks wurde 1539 mit dem Deutschorden eine Jagdgrenze vereinbart. (Kolben-Kallenholz, dann zwischen Rißbach und Schenkwald, Grenze Markung

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_227.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)