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Ulrich Blachferber (Mulfingen, später Ober-Ginsbach) 1467–82. Fr. Burkhard (Ingelfingen) 1520. Heinrich Ziegler (Marlach) 1526 (?).

Kapitel Krautheim: Konrad Reutter (Ober-Ginsbach) 1580–96. Adr. Hildernich aus Westfalen (Ober-Ginsbach) 1596–1608. Joh. Jung (Ober-Ginsbach) 1609–18. Christoph Alt (Ober-Ginsbach, Mulfingen) 1618–57. Pet. Schelff (Krautheim) 1657–68. Joh. Melch. Krauß, Dr. th. (Ober-Ginsbach) 1668–82. Joh. Baumann (Mulfingen) 1682–1715. Joh. Egels (Ober-Ginsbach) 1715–19. Joh. Ad. Hebenstreit (Krautheim) 1719–26, Vicedekan. Joh. Derlet (Marlach/Krautheim) 1726–42. Barth. Grün (Ober-Ginsbach) 1742–48. Joh. Kempf (Mulfingen, Ober-Ginsbach) 1748–61. Ad. Mart. Segeritz (Jagstberg) 1761–64. G. Dav. Mezger (Marlach) 1767–82. Joh. Horsch (Ober-Ginsbach) 1782–1807, Balth. Neuland (Jagstberg) 1807, zugleich Dekanatskomm. (für Mergentheim, für Buchen – Pf. Steinmayer in Schönthal 1809).

Kapitel Amrichshausen: Fr. Xav. Bäuerlein (Amrichshausen) 1818–34. Math. Dorn (Amrichshausen) 1834–45. Ign. Longner ib. 1845–56. Ge. Pfitzinger ib. 1858–78. Casp. Zierlein (Bieringen) 1878.

Die evangel. Superintendenten und Dekane s. Ingelfingen und Künzelsau.


Besondere Schicksale.

Über den Geschicken des Bezirks bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts schwebt ein bis jetzt nicht gelichtetes Dunkel. Von den Kämpfen um die Saline Niedernhall s. oben S. 215.

In der geschichtlich helleren Zeit vom Ende der Staufer bis zur Reformation trägt die Geschichte des Bezirks das Gepräge von Krieg und Fehden, Raub und Zerstörung, daher die lange Reihe abgegangener Burgen und Orte, ohne daß die Zeit ihres Abgangs sich immer feststellen ließe.

Der südöstliche Theil des Bezirks dürfte in Mitleidenschaft gezogen worden sein, als Heinrich VII auf Grund des Beschlusses der Reichsversammlung zu Frankfurt Februar 1234 die treusten Anhänger seines Vaters, Friedrichs II., zu verfolgen begann und ihre Burgen, als wären sie Raubburgen, brach. Er kam (zu diesem Zweck?) selbst Mai 1234 nach Hall und ließ Langenburg, die Burg Gottfrieds v. Hohenlohe, durch Heinrich v. Neifen, Walter v. Limpurg und Ludwig v. Schüpf zerstören. Böhmers Regesten. Stäl. 2, 179.

Wahrscheinlich dürfte auch jene von den Dominikanern in Hall geleitete, vom Adel genährte Bewegung der Geister, welche in scharfem Gegensatz zum Papstthum das Volk in der Treue gegen das Stauferhaus erhalten wollte und eine kirchlich-sociale

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_233.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)