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einen Durchmesser von ca. 101/2 m und eine Höhe von 11/2 m. Bei der Öffnung fand sich ein ziemlich roh gearbeiteter Steinkreis, Knochenreste, Thonscherben, der südliche mit einem Durchmesser von ca. 14 m, aber nur 11/2 m Höhe hatte keinen Steinkreis, barg auch keine Knochenreste mehr, dagegen eine ansehnliche Kalkmasse in der Mitte und eine große Anzahl Thonscherben.

Dörrenzimmern. An der Kreuzung der von Hermuthausen nach Stachenhausen und von Belsenberg nach Stachenhausen führenden Wege liegen 3 Grabhügel, ein bedeutender von ca. 20 m Durchmesser und über 1 m Höhe östlich, 2 andere westlich von der Kreuzstraße auf der Markung Stachenhausen.

Zwei derselben wurden 1862 geöffnet. Der Inhalt war unbedeutend, man fand Leichenbrand, eine große Urne mit Rand, kleinere theils runde, theils ovale Schüsseln ohne Rand. Der Steinkreis war zerstört. Von Metall wurde nichts gefunden.

Hohebach. Im Rupertsholz zwischen Weldingsfelden und dem Windischenhof und dem Heslachshof sind mehrere Gräber.

Die Hügel aus festgestampfter Erde hatten einen Durchmesser von 10,9 m und eine Höhe bis zu 3,85 m. Dieselben wurden im Anfang des vorigen Jahrhunderts und noch einmal 1815 geöffnet. Bei allen fand sich der Steinkreis oder Steinkern, in einem nur viele Gefäße, in einem zweiten Gegenstände von Bronze, in einem dritten beides zusammen. Eine Abbildung der gefundenen Kelte, Ringe und Schmuckgegenstände gibt Keller, Vicus Aurelii. Tab. VII. cfr. Hanselmann, Beweis, wie weit der Römer Macht, I, 94. W. F. 1848, 82. Keller, l. c. 53 f.

Weitere Grabhügel liegen beim Heslachshof und einer auf der Markung Jagstberg bei Seidelklingen.

Ingelfingen. An der hohen Straße oder Kaiserstraße liegen eine ganze Reihe von Grabhügeln, deren Hanselmann noch über 30 zählte.

Jungholzhausen. Nordwestlich vom Ort im Wildgarten 12–15 Grabhügel, zum Theil von Hofrath Hammer geöffnet. Über den Erfund ist nichts bekannt. Eine Stunde östlich davon bei Bächlingen Oberamts Gerabronn liegt auf dem linken Jagstufer ein Ringwall. Im „Lausenknock“ ein weiterer ansehnlicher Hügel.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_251.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)