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Nachtquartier, wobei 3 Bürger und ein lothringischer Junge erschossen wurden.

1643 Dez. ist der Generalstab des Regiments Hatzfeld mit einem Truppentheil in K. im Quartier, Mercy lag in Ingelfingen.

1645 nach der Schlacht bei Herbsthausen 5. Mai lag ein Rittmeister Hans Albert Horneck von Hornberg mit den verwundeten Reitern seiner Kompagnie in K. bis zu seiner Genesung. Im Herbst kam das Regiment Güssenberg, im Dez. das Goldtsche.

1646 21. August quartierten sich die Schweden gewaltsam ein unter Königsmark. Ein Bürger wurde von ihnen erschossen. 22. Aug. erhebt das Regiment Woldemar Kontribution. 1648/49 hatte die französisch-schwedische Armee in K. und Umgegend Winterquartier.

1649 kamen noch Taupadelsche Reiter zur Eintreibung von Kontribution nach K.

Während der Kriegszeit standen die Bürger bewaffnet auf der Wache. Der Geldmangel war so groß, daß die K. Bürger einmal 450 Pfund Zinn zur Bezahlung einer Kontribution hergaben.

In den Reichskriegen gegen Frankreich kommen öfters Durchmärsche vor, aber ohne besondere Ereignisse.

1674 im Nov. ziehen die Brandenburger unter Herzog Moriz v. Sachsen in die Winterquartiere vom Rhein über K. nach Schweinfurt. 1675 ist die Einquartierung von Seiten der Reichsarmee stärker; 26. Mai 1692 kam das sächsische Dragoner-Regiment Wangenheim auf dem Marsch von Hessenthal nach Widdern nach K. ins Quartier. 11./13. Aug. 1692 marschiren österreichische Husaren durch K. 1693 und 94 erhielt K. Salvagardia-Brief von Markgraf Ludwig von Baden und Landgraf Karl von Hessen.

1693 hatten die Sachsen ein Lager unterhalb der Stadt.

1707 fielen die Franzosen ins Kocherthal und erhoben zu K. und Ingelfingen Brandschatzungen.

1710 ziehen Kurpfälzer durch, 1711 sind einquartiert Juni bis November das kurpfälzische Regiment Wittgenstein, ebenso ein Savoyisches und das Lobkowizische Regiment, und 1712 das Neuburgische Kürassierregiment, Juli 2 kaiserliche Bataillone vom Dewentischen Regiment, Nov. das Regiment Lobkowiz, Mai 1713 das Bawopische Husarenregiment, ebenfalls 1713 das Rabutinische Regiment.

1727 liegt ein kaiserlicher Werboffizier vom Regiment Müffling zu Breisach in K.

Das Jahr 1734 brachte wieder viel Militär. Im Sommer kam der Erbprinz von Bayreuth mit großem Gefolge auf der Reise zur Armee nach K., nachdem im Mai das Regiment des Prinzen Ferdinand von Bayern durchmarschirt war. Am 1. September 1734 war der kaiserliche Generalfeldzeugmeister Graf v. Wallis, am 17. Oktober 1734 Generalfeldwachtmeister Baron v. Haßlingen, im Nov. Graf Voit von Rineck, Oberst des Regiments Khevenhüller, in K. Im Nov. zog das Nürnberger Kontingent durch, dann das Dragonerregiment Prinz Eugen von Aschaffenburg, Miltenberg, Walldürn, Marlach über K. nach Hall und Ulm.

Ende 1735 lag der russische General Lacy mit Generalstab und zahlreicher Mannschaft in K. und zog am 30. Dez. nach Herrenthierbach. 1776 stießen ein österreichischer und ein preußischer Werbeoffizier

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_316.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)