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Gumppenberg. Nach der Matrikel der Herren v. Crailsheim war Wilh. v. Crailsheim, † 1516, verehlicht mit Anna v. Gumppenberg.

Im Schlosse befinden sich zwei der früher in der Kirche befindlichen Grabsteine, davon der eine, stark zerstümmelt, einen Herrn von Aschhausen darstellt, der andere eine Frau mit zwei Kindern. Nach den Wappenschildern (Vogel: Göler, und Hüfthorn: Horneck) ist es wohl Katharine Göler, die Gattin Gottfrieds von Aschhausen.

Die Unterhaltung der Kirche ist Sache der Kirchengemeinde.

Das sonnig unterhalb der Kirche gelegene Pfarrhaus wurde im Jahr 1793 vom Kloster Schönthal erbaut und ist vom Staate zu unterhalten.

Das Schulhaus, ein ansehnlicher Bau, am oberen Ende des Dorfes gelegen, enthält die Gelasse für die Gemeindebehörden, ein Lehrzimmer und die Wohnung des Lehrers. Es wurde 1842 erbaut. Die Baulast hat die Gemeinde.

An öffentlichen Gebäuden besitzt die Gemeinde noch ein Armenhaus und ein Schafhaus.

Im Thal befindet sich eine schöne Mühle, über deren Thüre das Wappen der Herren von Aschhausen und Zobel mit der Jahreszahl 1573 angebracht ist.

Sie dürfte demnach von Gottfried von Aschhausen, würzburgischem Amtmann zu Lauda † 1581 und seiner Gattin Brigitta Zobel erbaut sein. Das Wappen Aschhausen-Zobel kehrt in reicher Verzierung am Pächterhause wieder, ist aber jünger. Es weist wohl auf den letzten Herren v. Aschhausen Johann Gottfried 1657 und seine Gemahlin Marie Magdalene Zobel hin.

An der Straße nach dem Schloße stand früher eine kleine Kapelle, und daneben ein Sühnekreuz für den am Donnerstag nach Oculi 1538 (Biedermann, Schönhuth hat W. F. 6, 161 1532. S. 162, 1530.) von seinem Diener erschossenen Hans Gottfried von Aschhausen. Auf dem Kreuze war ein Reliefbild des Mordes mit der Inschrift: Am Donnerstag nach Oculi 1533 ist uf diesem Platz erschossen worden der edel und ernvest Hans Gottfried von Aschhausen, dem Gott gnad.

Hoch über dem Thal auf dem rechten Ufer des Erlenbachs dem Dorf gegenüber liegt das Schloß des Grafen von Zeppelin mit stattlicher Front, von zwei gewaltigen Thürmen flankirt, von denen der Nordostthurm noch dem zweiten Schloß angehörte, welches nach der Zerstörung 1523 wieder aufgebaut wurde. Von

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 357. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_357.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)