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geschaffen welche 1806 zur Pfarrei erhoben wurde. Dieselbe gehörte bis 1818 zum Landkapitel Krautheim, fortan zum Kapitel Amrichshausen.

Die Pfarrstelle besetzen alternirend der Bischof (bis 1858 der König) und der Fürst von Hohenlohe-Jagstberg.

Eine katholische Schule wurde zunächst in mehr privater Weise ca. 1754 gegründet und 1780 in dem Schloß untergebracht. Über die Entstehung der israelitischen Gemeinde fehlen nähere Data. 1673 gab es 4 Israeliten in Braunsbach. 1715 wurde über die Vermehrung der Judenschaft stark geklagt. Zu ihrer Beschränkung war ihnen schon früher nur gestattet, jährlich 12 Stück Rindvieh zu schlachten.

1832 wurde das Rabbinat Braunsbach errichtet, zu welchem die Oberämter Hall und Crailsheim und Theile der Oberämter Künzelsau, Gerabronn und Öhringen gehören. Die Rabbinen werden von der Staatsregierung ernannt.

Die israelitische Gemeinde erhielt 1867 von dem in Braunsbach geborenen Kaufmann Moses Löw Rosenstein eine Armenstiftung mit 10.000 fl. Rosenstein wurde aber auch der Wohlthäter der christlichen Gemeinde, für deren Arme er ebenfalls 10.000 fl. legirte.


Pfarrer: 1. Vor der Reformation: Walter Eisenhut 1343 Kirchherr (Haller Urk.). Hans Schmid 1458.

2. evang. Pfarrer: Martin Schmidt 1529–50. Wallh. u. Reinsb. Kirchenb. Thom. Schuhmacher 1548–63. Joh. Marstaller v. Forchheim, zuvor in Hall, 1564–93. Nicol. Wieland 1593–97. Joh. Agricola 1597. Dav. Vogelmann 1606. Joh. Wolfg. Weidner 1622–37. Joh. Theodorich Taurinus 1639. Leonh. Mich. Eberlin 1686. Joh. Veit Lautenbach 1735 (zuvor Schulmeister in Br.). Wilh. Albrecht 45. Joh. Chr. Lud. Esenbeck 46. Joh. E. Strebel 55. Joh. Wilh. Schmetz 60. Joh. Jac. Fr. Vogt 72. Dan. Fr. Chr. Heller 1818. C. Meßmer 31. J. G. Wenzelburger 36–51. Fr. Jul. Neudörffer 53–70. Emil Heintzeler 71. Herm. Mezger 77.

3. kathol. Pfarrer: N. Gräter 1783. Sev. Pfisterer 1794 bis 1820. Aq. Schneider 20. Joh. Leonh. Schumm 22. Ad. Dürr 29. Clem. Geist 34. Mich. Riegel 41. Jos. Herold 64. Fr. Ostertag 73. J. Ilg 78.

4. Rabbinen: Grünwald 1832; Frankfurter (Prediger in Hamburg 1840–66); Hirsch; Berlinger.


1255 Marquard de Brunsbach. miles. Jung miscell. 1, 8.

1263 22. März eignen Walter und Conrad, Schenken von Limpurg, den Johannitern in Hall einen Hof und Gehölze in Brunsbach, welche von ihnen Bertold, Ritter v. Brunsbach zu Lehen gehabt und ans Johanniterhaus gegeben. W. F. 9, 77.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 435. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_435.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)