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geladen wegen Ehrenkränkung des Grafen Wolfgang. Mayers Collect.

1596 kommen mehrere neugeborne Kinder nach dem gemeinen Fehl und Lauf nicht zur Taufe (Wiedertäufer?). K.B.

1620 9. Mai Hochwasser. K.B.

1631 6. Dez. wird ein junges Weibsbild beim alten Schloß im Schalhofer Holz mit abgeschnittenem Hals gefunden. K.B.

1634 31. Aug. bis 25. Sept. ist der Pfarrer nach Hall geflüchtet, da die kaiserlichen Soldaten ringsum mit Plündern, Brennen und Morden erbärmlich hausen. Ein Bauer von Br. wird von den Soldaten im Winterberg ermordet, ein Mann vor dem Wirthshaus erstochen, ein Knecht in des Pfarrers Küche todt geprügelt gefunden. Ein Soldat vom Buttlerschen Regiment, der das Schloß plündern half, stirbt in Braunsbach 8. Nov. 30. Nov. wird ein Artillerist vom Regiment Künzenberger todt gestochen. Es starben in diesem Jahr 115 Personen. K.B.

1635 Soldaten vom Gallasschen Regiment im Quartier. K.B.

1636 wird ein Mann in der Habersaat von Piccolominischen Reitern getödtet und sein Pferd weggeführt. K.B.

1655. Der Organist erhält als Vergünstigung Wirthschaftsgerechtigkeit an den 4 jährl. Markttagen. Heintz. Ortschr.

1680 Frühjahr Hochwasser. K.B.

1696 erläßt die Herrschaft ein scharfes Edict gegen das Trinken, bes. gegen das Branntweintrinken. ib.


Schalhof, auf der Höhe des Schalbergs frei und hochgelegen, ist ein in jeder Beziehung zu Braunsbach gehöriger Hof, vom Mutterort 1,4 km entfernt; der Hof ist jetzt in 2 Güter getheilt und wird von 2 Familien bewohnt. Der Grundbesitz beider Höfe beträgt 1892/8 Morgen.

Schalhof (vielleicht nach Buck der Hof bei den Salweiden) gehörte der Grundherrschaft von Braunsbach, der Heuzehnte aber bis 1578 Hohenlohe. Westlich vom Schalhof lag das alte Schloß.

1578. Der Bauer auf dem Schalhof bekommt von Hohenlohe den Befehl, künftig den Heuzehnten an Albrecht von Crailsheim zu geben. Weik. Arch. Rep.

1731 gibt Herr von Greiffenklau den Hof in Erbbestand an Jak. Mack (Orig. im Schalhof).

1826 wird der Hof in 2 Güter getheilt.


Enningen, das alte Schloß westlich vom Schalhof am Abhang des Berges, soll den Eisenhut, welche sich Enningen nannten, gehört haben. Diese Familie führte einen blauen Helm im weißen Feld. Crus. 3, 94, nach Widmann W. F. 1854, 89 einen weißen Eisenhut.

Widmann berichtet von einem Kaufbrief Markolfs v. Bachenstein, der etliche Güter zu Enningen an einen Eisenhut verkauft habe. Sicher ist, daß man nicht nur das Schloß Enningen hieß, sondern auch die Kapelle darunter und die Wiesen ringsum. Z. B. 1371. Kraft

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_437.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)