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der Jagst benützt eine Mühle mit 4 Mahlgängen und einem Gerbgang.

Es bestehen 2 Schildwirthschaften und eine mit Wirthschaft verbundene Bierbrauerei und drei Kramläden.

Die mittelgroße Markung hat meist kalkhaltigen, nicht tiefgründigen, steinigen Boden, der mittelfruchtbar, theilweise fast unergiebig ist.

Das Klima ist milder in den Thalorten als in den Parzellen auf der Höhe. Für die 3 Thalorte Buchenbach, Berndshofen und Heimhausen ist der Mangel an guten Güterwegen auf die steilen Gehänge der Jagst ein empfindliches Hindernis für ihren Feldbau.

Der Weinbau ist beschränkt.

Waldung besitzt die Gemeinde nicht, dagegen die Herren von Stetten.

Als Weide werden Ödungen, Brach- und Stoppelweide benützt. Die Weide wirft der Gemeinde 300 M. Pacht ab, die Pferchnützung 200 M.

Die Gemeindeverhältnisse sind bei der verschiedenartigen Zusammensetzung der Gemeinde verwickelt. Die politische Gemeinde Buchenbach umfaßt außer dem Hauptort die unten aufgeführten Weiler und Höfe Berndshofen, Bodenhof, Heimhausen, Railhof und Sonnhofen. Die Kirchengemeinde umfaßt aber neben den genannten außer Sonnhofen, das zur Pfarrei Regenbach gehört, die Orte Nitzenhausen mit Berndshausen, welche eine eigene politische und Schulgemeinde bilden, sodann die Weiler Büttelbronn und Wolfselden in der politischen Gemeinde Steinbach. Die Schulgemeinde Buchenbach aber bilden neben Buchenbach Berndshofen, Heimhausen, Bodenhof, Wolfselden, Büttelbronn, Railhof.


Alterthümer: Außer dem oben beschriebenen Schlößchen auf dem Berg findet sich nichts zu erwähnen. Bei Berndshofen im Thal des Speltbachs ist der Weiler Spelt, bei Heimhausen auf der Höhe Holzhausen oder Mühleburg abgegangen. Die alte Straße von Nitzenhausen hieß die Todtensteige. Bei Heimhausen führte die alte Hochstraße über die Jagst nach Simprechtshausen und Rothenburg. Unsicher ist der Name der Mühlebene, an der Eberbach und Heimhausen theilhaben.

Flurnamen sind zu bemerken auf der Markung Buchenbach: Breite, Engertshalden, Pfennigdazen, Nothnagel, Simmet; auf

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_442.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)