Seite:Bestättigung der traurigen Geschichte des P. Anians, nebst der Kerkergeschichte des P. Mansuet Oehningers, Capuciners zu Wirzburg.pdf/12

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die Hände, und – rettete das Leben eines Vaters von vier Kindern. Sie bot alle weibliche Zärtlichkeit und Beredsamkeit auf, jämmerlich schrien die vier Kleinen, und die schüchterne Mutter beschwor ihn, ihr die Ursache dieses scheuslichen Unternehmens zu sagen. Weinend erzählte er ihr, daß er von P.** nicht wäre absolviret worden, und daß er ihm versichert hätte, er wäre ein Kind der Verdamniß, weil er ihn nicht lossprechen könnte. Die gekränkte Gattinn wußte sich und ihrem unglücklichen Mann nicht zu helfen, da der arme Mann nicht in dem Zorn Gottes leben wollte. Sie rieth ihm demnach, einem andern seine Beicht zu sagen. Er thats, und – erhielt ohne Widerrede die Lossprechung. – Nun war er im Stande der Gnade; wenigstens jetzt glaubte er es zu seyn. – Ach! sagte der frohe Mann, ach! Hochwürdiger Herr! Sie sind heute der Retter eines Unglücklichen, einer betrübten Gattin und vier armer Kinder. Der Himmel verdanke es Ihnen. – Es ist bekannt, in welchem Ansehen die Ohrenbeicht bey Katholicken steht: sie ist in der römischen Kirche ein Sacrament. Aber hilf lieber Himmel! wenn Sacramente so wirken, und wenn man die Ausspendung