Seite:Bestättigung der traurigen Geschichte des P. Anians, nebst der Kerkergeschichte des P. Mansuet Oehningers, Capuciners zu Wirzburg.pdf/21

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Päbstlichen Gewalts-Briefen, alß inquisitores haereticae pravitatis auch gegen iene Exemptos zu procediren, welche durch kecke Verachtung des Apostolischen Stuhls, durch frevelhafte brechung deren heyligen Kirchen-gesätzen, und durch Veraltung in denen verwürkten Censuren secundum Regulas S. Officii sich in puncto Haereseos verdächtig gemacht. Von diesen ermunteret siihe mit gröster zuversicht in meiner langwürigen, ohnverdienten und gantz grausamen Bedrükung zu dero Bischöflichen Schutzstab, demüthigst bittent durch die Lieb Jesu Christi, mir eine Hilf nicht zu versagen, zu welcher mir nach Gött- und Geistlichen Rechten Dero aufhabentes Höchste Hirten-ampt den Zuspruch machet.

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 Mein von mir zum öfteren in verflossenen iahren gemeinschafftlich mit anderen rechtlich beklagter Provincial hat mich ohne Rücksicht auf Göttliche, Menschliche und eigene Ordens Rechten von keiner mindesten sünd oder deren Indicio auch nur halb überwiesen vil weniger geständig, aus purer Forcht, gerechtest – verdienter strafen, zu ewigen ehrlosen Kerker mit zweytägigen wochentlichen fasten in Wasser und brod verdammet, und seynt es schon über 21/2 iahr, daß in dem infamen Orth und Gottesdienst, zu spott meines Priesterlichen stands und wegen schon oft erlitenen accidentis apoplectici in täglicher gefahr nicht nur leibß und lebens, sondern auch der seligkeit gefangen liege: die üble einrichtung des Ordens, die nicht in erfüllung gebrachte