Seite:Bestättigung der traurigen Geschichte des P. Anians, nebst der Kerkergeschichte des P. Mansuet Oehningers, Capuciners zu Wirzburg.pdf/24

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sondern auch Gregorii XIII. dem Orden deren minderen brüdern gegeben, zu ihro Päpstlichen Heiligkeit appelliret, hat man selben 30 iahr in ehrloser Gefängnüs allhier gehalten, demselben alle Rechtliche schutzmittel entnommen, das fenster sogar vermauert, mit Hunger, Durst und Kält unsäglich geplagt, mehr als 100mal bis aufs blut gepeitschet, als offt er nemlich um Hülffe zu ruffen bemerket worden: da er der Grausamkeit mit der flucht sich zu entziehen suchte, schlosse man selben mittels einer eisernen Kette an einen stein, beraubte ihn des Habits, bis er endlich anno 1750 nach 30jähriger unmenschlichen Marter in dieser meiner Gefängnuß ohne Sacramenten elendig verschmachtet, und zu Verbergung des Moichel Mords gleich einem stuck Viehs zu nachts im Garten verscharret worden: Zu Beschönigung der Grausamkeit muste dienen, daß er seine detentores und oppressores excommunicirt gennet, und gegen solche utpote omni Iurisdictione exutos excipiret, welches seiner freundschafft und anderen unwissenten also vorgemahlet wurde, als wollte P. Anianus auß Hochmuth keinen oberen erkennen, da doch die wahre Ursach seiner ewigen gefangenschafft von denen Juden entlehnet ware, welche sprachen von Christo: Si dimittimus hunc, venient Romani et tollent nostrum locum et gentem:[1] Diese und andere entsetzlichkeiten zu


  1. Man vergleiche doch einmahl mit dieser Erzählung das Lügengewebe der Capuciner in der Augspurger [59]