Seite:Bestättigung der traurigen Geschichte des P. Anians, nebst der Kerkergeschichte des P. Mansuet Oehningers, Capuciners zu Wirzburg.pdf/7

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sonst etwas im Hause seiner Beichttochter zu hoffen hat, und wenn über dieß das Kloster noch einen allgemeinen Vortheil davon erhält, so darf sie der Beichtvater öfter besuchen, wäre es auch nur, um das neue Jahr anzuwünschen, oder zum Namenstage zu gratuliren. So bald nichts mehr zu hoffen ist, bleibt der Schmarotzer aus. „Bewahre dein Haus vor Mönchenbesuch,“ ist die Maxime jedes vernünftigen Hausvaters. Wenn man gegen sie nicht grob seyn will, so muß man nur, gleich beym ersten Besuche, ihnen den Gaumen trocken halten, oder einen recht sauren Wein vorstellen. Sie werden zwar noch einen zweyten Besuch machen: aber nach einer gleichen Bewirthung kommen sie das dritte Mahl gewiß nicht wieder. Wie durch Mönchsfreundschaft ziemlich bemittelte Familien ganz verarmet sind, könnte leicht durch Beyspiele bewiesen werden, wenn sie in Wirzburg nicht schon bekannt wären. Am lustigsten ist es, in Mönchenzellen an der Wand die schöne Reihe von Folianten und Quartanten zu sehen. Es sind aber nichts als an den Schrankthüren vestgemachte steife Papiere, welche die Gestalt des Rückens von einem gebundenen Buche, nebst der Überschrift eines berühmten Werkes haben, und man