Seite:Betrachtungen über den Aufsatz von den Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, in des 2ten Bandes 3ten Hefte dieses Journals.pdf/12

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zwey Hauptumstände angeben, die dessen ungeachtet, und obwohl der Victualien-Preis höher ist, dennoch keinen verhältnißwidrigen Vortheil in den Händen des Bauers lassen.

Die erste ist, daß der Preis liegender Grundstücke, von 250 Jahren bis hieher zu rechnen, um 19/20tel gestiegen ist, und noch vor 50 Jahren hat man ein Gut für 1000 fl. gekauft, welches man jetzt mit 3000 fl. bezahlen muß. Von Seiten des Bauers steckt also dermahlen ein stärkeres Capital in seinen Gütern, welche in einigen Kreislanden so hoch gestiegen sind, daß deductis deducendis die Interessen kaum mehr herauskommen.

Zu diesem kommt noch 2tens die Hinsicht auf die Dienstboten, die dermahlen gegen die Zeiten von 30–40 Jahren nicht nur 3/5tel mehr Lohn bekommen, sondern eine


    [310] gegen die heilsamsten Kreisverordnungen die Bauern mancher Gegenden dennoch genug gedrückt. Die Officiers wollten ihre Soldaten nicht zu sehr auseinandergelegt wißen. Die von dem Stabsquartier entfernten Ortschaften mußten also nicht nur das vom Kaiser und dem Kreis bewilligte Quartiergeld entbehren, sondern sie mußten wohl oft noch für jeden Mann dem Beamten 30 kr. nachschießen: so daß mancher Bauer hierunter einen Verlust von 2–3 fl. hatte.