Anonym: Betrachtungen über den Aufsatz: von den Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, in des 2ten Bandes 3ten Hefte dieses Journals | |
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Gesetzt: ich hab einen Ochsen zur Mastung für 40 fl. erkauft, so konnte ich, wenn er ausgemästet war, 73 fl. lösen, mithin 33 fl. Profit machen. Dermahlen muß ich für das nämliche Stück 80 fl. bezahlen, und löse nicht mehr als 113 fl. daraus. Der allenfallsige Überschuß ist sich gleich, Gefahr und Risiko aber ausser Verhältniß, weil ich im letztern Fall das alterum tantum an Capital vorauszahle, und wenn mir ein Unglück aufstößt, anstatt 40 fl. nunmehr 80 fl. verliere.
Die erste Classe, worunter nicht nur die Bauern, sondern alle, die Kühe halten, gehören, ist also die einzige, die nach der wahren Berechnung gewinnt.
Welches sind nun aber die Ursachen, daß das Vieh schon aus der ersten Hand einen so hohen Preis behauptet? Die erste bestehet in dem dermahl ungleich größern Consumo, indem eines Theils nocheinmahl so viel Kalbfleisch als sonst bey der ersten Menschenclasse zum allgemein gewordenen haut-Gout verbraucht – und bey dem Mittelstand, der mit dem ersten immer verhältnismäßig in dem Luxus mit fortsteigt, noch einmahl so viel Kalbfleisch, als in der Vorzeit, genossen wird.
Anonym: Betrachtungen über den Aufsatz: von den Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, in des 2ten Bandes 3ten Hefte dieses Journals in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Betrachtungen_%C3%BCber_den_Aufsatz_von_den_Ursachen_der_Theurung_aller_Lebensmittel,_besonders_in_dem_Fr%C3%A4nkischen_Reichskreise,_in_des_2ten_Bandes_3ten_Hefte_dieses_Journals.pdf/18&oldid=- (Version vom 13.9.2022)