Anonym: Betrachtungen über den Aufsatz: von den Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, in des 2ten Bandes 3ten Hefte dieses Journals | |
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meines Lebens Zeiten erlebt, wo das Getraid, ein, auch zwey Jahre nach einander, das alterum tantum, ja bißweilen noch ein Fünftheil weniger, als in dem 1790 und 1791 Jahre gegolten hat, weil damahls etliche Ernden gesegnet gewesen waren. Herrschaften, denen ihr Beruf, nämlich das Wohl ihrer Unterthanen, am Herzen liegt, müssen eine solche Periode benützen, und so weit, als der entbehrliche Geldvorrath zureicht, Getraid einkaufen. Hiedurch bringt der geldbedürftige Bauer seine Waare an, er bekommt Baarschaft in die Hand, kann seine herrschaftlichen Abgaben und andere Auslagen bestreiten, Handel und Wandel bleibt in Thätigkeit, der Bauer und Handwerksmann gewinnt, und mit ihm auch die Herrschaft. Entstehet nachher ein Mißwachs, so ist Vorrath im Magazin der Herrschaft, diese setzt einen leidentlichen Preis nach Maaß des gehabten Schwands, der Kosten, mit nebenheriger Rücksicht auf ein pro Cent wegen des dazu verwendeten Capitals, gibt keine übermäßige Quantität an einzelne Käufer ab, und hiemit ist dem Städter, dem Handwerksmann, und dem Taglöhner geholfen; den Wucherer sind hingegen Schranken gesetzt, weil jene Classe
Anonym: Betrachtungen über den Aufsatz: von den Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, in des 2ten Bandes 3ten Hefte dieses Journals in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Betrachtungen_%C3%BCber_den_Aufsatz_von_den_Ursachen_der_Theurung_aller_Lebensmittel,_besonders_in_dem_Fr%C3%A4nkischen_Reichskreise,_in_des_2ten_Bandes_3ten_Hefte_dieses_Journals.pdf/5&oldid=- (Version vom 13.9.2022)