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Mein Stammhaus steht in Frankfurt
Verödet längst am Main,
Ich will an den alten Goethe
Nicht mehr erinnert sein!

Mein Bruder ist in Frankreich
Französischer Baron,
Wir pumpten dem Kaiser von Rußland
Noch gestern eine Million!

Wir sind der verkörperte Weltkrieg,
Wir geben euch das Geld,
Wir Rothschilds hassen nur Deutschland,
Sonst nichts auf dieser Welt!“...

Da scholl ein brausend Bravo
Durch den gewölbten Saal!
„Heil Rothschild.“ rief’s, „Heil Rothschild!“
Ein übers andre Mal!

Da kam Sir Beit aus Hamburg,
Diamanten-Milliardär:
„Ihr kennt mich edle Herren
Vom Burenkriege her!

Ich bin in Hamburg geboren,
Doch das war nur Malheur,
Weil ich mit Leib und Mammon
Nur England angehör!

Empfohlene Zitierweise:
Max Bewer: Humor ins Feld!. Goethe-Verlag, Leipzig o.J. (1915), Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BewerHumorInsFeld.pdf/32&oldid=- (Version vom 31.7.2018)