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Die Landsturmmänner dankten wiederum durch einen poetischen Gruß aus dem Felde:

Wie wir als Kind der Mutter lauschten,
Wenn sie uns Märchen hat erzählt,
So wurden alte Landsturmmänner
Von deinem Landsturmlied beseelt...
Wir mußten heut auf Bahnschutz-Wache
Mit fünfzehn Mann auf Posten sein,
Ich hörte wieder herzlich lachen.
So wie man lacht am deutschen Rhein!

Der Dichter, der zufällig in seiner Heimat am Rhein vaterländische Kriegsabende hielt, traf dort den rheinischen Komponisten Wilhelm Speiser, der, früher schon in Männergesang-Wettstreiten preisgekrönt, den Dichter um einen neuen Liedertext „für unsere Soldaten“ anging. In wenigen Stunden entstand nun die so zündend gewordene Marschmelodie: „Der Landsturm kommt!“ Bei öffentlichem Gesangvortrag am Klavier, auch durch den Komponisten selbst, wurde das Lied immer wieder von neuem verlangt, so daß es in seiner jetzigen Notenausgabe noch um folgende Zusatzstrophen bereichert wurde:

Hindenburg, das ist ein Mann!
Donnerschlag! der kann es!
Seht euch nur den Schnurrbart an
Dieses deutschen Mannes!
Tag und Nacht mit Ludendorf
Froh bereit zum Schusse!

Empfohlene Zitierweise:
Max Bewer: Humor ins Feld!. Goethe-Verlag, Leipzig o.J. (1915), Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BewerHumorInsFeld.pdf/46&oldid=- (Version vom 31.7.2018)