Seite:Beytrag zu einer statistischen Topographie des Teutschmeisterthums.pdf/11

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und auf dem Lande, abgestellet, und dafür, nach dem Geiste der ersten Christen, der gemeinsame Gesang eingeführet. Die Gesänge wurden mit der klügsten Auswahl aus verschiedenen der besten Teutschen Gesangbücher genommen, jedoch zugleich, um beym Pöbel dem Vorurtheil der Neuheit zu begegnen, einige der brauchbarsten aus dem alten Gesangbuche beybehalten. So unbedeutend diese Veränderung scheinen mag, so wichtig muß sie wegen ihrer leichten Aufnahme bey dem gemeinen Haufen dem Philosophen seyn. Diese Reform fand so wenig Schwierigkeit bey den Gemüthern, daß schon am dritten Sonntage, nachdem die Kirchenmusik unterblieben war, die ganze Kirche von dem einmüthigen Gesange der Versammelten ertönte. Dieß ward aber hauptsächlich durch zwey Stücke erzwecket, a) daß auf Kosten des Aerariums gegen 4000 Exemplare von dem neuen Gesangbuche gedruckt, gebunden und unter die Einwohner vertheilt wurden, b) daß einige Knaben und Mädchen aus der Stadt, von 12–15 Jahren, so lange im Absingen der Gesänge geübet wurden, bis sie dieselben in der Kirche mit Beyhülfe der Orgel fertig singen konnten, wonach sie dann in der Kirche vertheilt wurden, und so das