Seite:Beytrag zu einer statistischen Topographie des Teutschmeisterthums.pdf/18

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

finden würde. So verhält es sich auch mit der Leibeigenschaft, der im ganzen Teutschherrischen keine Seele unterworfen ist.

Glückshäfen, Gaukler, Bärenführer, ausstehende Ärzte werden im Teutschherrischen nicht mehr geduldet, sondern bey ihrer Erscheinung sogleich über die Gränze verwiesen.

Den ehedem so großen Aufwand bey Gevatterschaften zwischen Eltern und Gevattern, die Hochzeit- Tauf- und Leichenschmäuse, besonders die tiefe, wegen Austheilung der Flöre und Trauerkleider äusserst kostspielige und verderbende Trauer, stellte der Herr Hoch- und Teutschmeister gleich beym Anfange seiner Regierung ein, und die Unterthanen erkennen die Wohlthat dieses Verbots mit innigem Dankgefühle. Nur in einigen wenigen Dörfern herrscht noch der Gebrauch, daß bey Kindtaufen ein Dutzend Weiber der schwachen Wöchnerin mit ihrem faden Geschwätze fast neue Geburtsschmerzen verursachen; anderer Seits aber eben so viele und noch mehr Männer nach der Beerdigung eines Toden in dem Sterbhause des Seeligen sich vollantrinken. Daß der Regierung zu Mergentheim dieß bekannt sey, glaube ich nicht, weil ich überzeugt bin, daß sie diese