Seite:Beytrag zu einer statistischen Topographie des Teutschmeisterthums.pdf/21

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seyn, als Mergentheim,[1] die Hauptstadt des ganzen Hochmeisterthumes, und Residenz des Hoch- und Teutschmeisters. Sie liegt in einer angenehmen Gegend an der Tauber, die hier schon ziemlich stark ist, und mit 2 Brücken, unterhalb der Stadt mit einer massiven steinernen von 7 Bögen, oberhalb aber mit einer hölzernen versehen ist. Das Thal ist breit, und die auf drey Seiten mit Wäldern bewachsenen Berge verschaffen nebst den Wiesenthälern zur Sommerszeit dem Auge eine reizende Aussicht. Das Städtchen ist mit einer doppelten Mauer, und ausserhalb derselben mit einer zweyfachen Reihe hoher auf einem Walle stehenden Lindenbäume umgeben, die sowohl einen angenehm beschatteten Spatziergang für die Einwohner machen, als auch im Julii mit dem Wohlgeruche ihrer Blüthen einen grossen Theil der Stadt erfüllen. Die Ebenen ausserhalb der Stadt erstrecken sich auf Seiten der Berge gegen eine gute Viertelstunde,


  1. Nicht Mergenthal, oder Marienthal. Den Namen Mergentheim findet man schon in den Urkunden von 1260; die andern liest man nirgends in einem guten Schriftsteller. Der Pöbel in der Stadt und auf dem Lande, von dem wahrscheinlich die Reisenden dieselbigen hörten, kann hier nicht entscheiden.