Seite:Beytrag zur Geschichte Lorenzens von Bibra, Fürstbischoffs zu Wirzburg und Herzogs in Franken.pdf/8

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zurück, den er dem Grafen jährlich von seinem Zehenden zu Oberwern zu liefern schuldig war. Beyde Theile blieben mehrere Jahre in ihren Ansprüchen und Gegenforderungen beharrlich, mochten sich, nach den Urkunden zu schließen, sogar Thätlichkeiten erlaubt haben, bis endlich der Bischoff Johann von Wirzburg nach damahliger Weise auf ausdrückliche Aufforderung einen Spruch thun mußte.[1]

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Diese wenigen aus der Geschichte und den Urkunden bekannten Data sind genug, um den Begriff von dem Charakter Antons, der bis 1419 lebte, im Ganzen anzugeben. Sein Sohn Hanns von Bibra, der Vater Lorenzens, dachte und handelte gerade so, als biederer kraftvoller Mann, der seine Kraft und seine Rechte eben sowohl einzusehen, als zur rechten Zeit geltend zu machen wußte. Ich werde nur einige Beweise, die ich gewiß bescheinigen kann, anführen, um Lorenzen nicht zu lange aus dem Auge zu verlieren. Unter Hannsen brachen die vielen und langwierigen Mißhelligkeiten, die der zwischen dem Lehnherrn und den Vasallen getheilte Besitz der Stadt Themar nach und nach erregt hatte, in öffentliche Thätlichkeiten


  1. Urk. 1. und 2.