Seite:Beytrag zur Geschichte der Lungenseuche unter dem Rindviehe, in Franken.pdf/22

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Kraut- und Kohlblätter, Rüben und saure Äpfelschnitze dem kranken Vieh zum Fressen vorzulegen.

 6) Zum Getränk dienet Mehltrank, Buttermilch, Käswasser oder Molken, welche man bey Bereitung des Kuhkäses erhält.

 7) So ungewohnt dem Landmann die Klystiere beym Vieh scheinen, so nützlich ist ihre täglich etlichmahl wiederhohlte Anwendung; man nimmt ein paar Hand voll Kleyen, kocht sie in Wasser, seihet sie durch, und läßt sie in einer Gießkanne, deren Rohr mit Leinwand umwunden seyn muß, um die Theile nicht zu verletzen, in den Mastdarm hinein laufen.

 8) Unerachtet diese Lungenseuche nicht ansteckend ist, so ist es doch, der Reinlichkeit wegen, rathsam, die kranken von den gesunden zu entfernen, und in Rücksicht der Erneuerung der frischen Luft, öftern Streue, Entfernung des Mistes, Fleiß, Sorgfalt und Geduld anzuwenden.

 Wenn ein jeder Eigenthümer diese zwar einfache, aber der Lungenseuche angemessene Mittel, gleich bey den ersten Anzeigen von Krankheit beharrlich und ordentlich anwendet, so können die meisten