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 Den 7 Jun. ist ein Buchdruckergesell, Hanns Müller, in der Fröschau erstochen worden. Der Thäter wurde nicht bekannt.

 Den 10 Junii wurde Hanns Asmus von Steinau genannt Steinruck, fürstl. Brandenburgischer Hofrath zu Bayreut, im Wirthshaus zur goldenen Gans, von Johann Mörder, einem Pommerischen Edelmann, erstochen. Der Thäter hatte selbst 9 Wunden, wurde gefangen gesetzt, und führte seine Sache mit Urthel und Recht hinaus.

 Den 2 Jul. hat Stephan Deminger, Flinterleinsschlager, den Hanns Zoln, Zimmermann, der in seinem Haus arbeitete, mit einem Messer gestochen, daß er den 29 Aug. starb. Er hat sich mit dem letztern, da er noch im Leben war, verglichen, und ihm bey 300 fl. gegeben.

 Den 22 Aug. hat ein Mezger den andern erstochen; der Thäter, Lorenz Kolb, ist entkommen.


1608.

 Den 28 März ist ein Tuchmacher, Michael Pfeffer, zu Buch von einem Bauern mit einer Mistgabel in den Kopf gestochen und von andern Bauern so geschlagen und getreten worden, daß er den 1 April gestorben ist.

 Den 1 April wurde Jobst Spaichel, Rothschmiddrechsel, begraben, welcher am Mittwoch vorher von einem Goldschmidsgesellen erstochen worden: der Thäter kam davon.